Definition Zweifelsfall: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Zweidat
Wechseln zu: Navigation, Suche
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 7: Zeile 7:
2. '''Bewertung sprachlicher Zweifelsfälle''': Wie haben sich bestimmte Autoren in sprachlichen Zweifelsfällen entschieden? Auf welche Art und Weise haben sie die fraglichen Varianten bewertet? Welche Argumente und Befunde wurden für normative Entscheidungen angeführt? Wie sieht bzw. sah demnach der Kodex der deutschen Sprache aus?
2. '''Bewertung sprachlicher Zweifelsfälle''': Wie haben sich bestimmte Autoren in sprachlichen Zweifelsfällen entschieden? Auf welche Art und Weise haben sie die fraglichen Varianten bewertet? Welche Argumente und Befunde wurden für normative Entscheidungen angeführt? Wie sieht bzw. sah demnach der Kodex der deutschen Sprache aus?


In ZweiDat finden Sie eine [[Zweifelsfälle|Liste sprachlicher Zweifelsfälle]]. Für jeden einzelnen Zweifelsfall werden jeweils einige typische Varianten genannt, zwischen denen sich Sprecher offensichtlich nicht einfach und problemlos entscheiden konnten oder können. Genau besehen handelt es sich bei der ZweiDat-Liste allerdings nicht um konkrete Zweifelsfälle, sondern um einschlägige grammatische Bereiche, in denen immer wieder einzelne Zweifelsfälle auftauchen. Man kann insofern auch von sprachlichen Domänen sprechen, in denen oft neue, aber strukturell ähnliche oder sogar identische Zweifelsfälle entstehen (= '''Zweifelsfall-Domänen'''). Die [[Zweifelsfälle|Liste sprachlicher Zweifelsfälle]] bietet also einen systematischen Zugang zu den Bereichen der deutschen Sprache, in denen seit langer Zeit wiederholt ähnlich geartete sprachliche Zweifelsfälle auftauchen. Sie ist in der Geschichte der neuhochdeutschen Sprache erstaunlich stabil. Weitere Ausführungen zum Begriff des sprachlichen Zweifelsfalls stehen [http://www.linguistik-online.de/16_03/klein.html hier].
In ZweiDat finden Sie eine [[Zweifelsfälle|'''Liste sprachlicher Zweifelsfälle''']]. Für jeden einzelnen Zweifelsfall werden jeweils einige typische Varianten genannt, zwischen denen sich Sprecher offensichtlich nicht einfach und problemlos entscheiden konnten oder können. Genau besehen handelt es sich bei der ZweiDat-Liste allerdings nicht um konkrete Zweifelsfälle, sondern um einschlägige grammatische Bereiche, in denen immer wieder einzelne Zweifelsfälle auftauchen. Man kann insofern auch von sprachlichen Domänen sprechen, in denen oft neue, aber strukturell ähnliche oder sogar identische Zweifelsfälle entstehen (= '''Zweifelsfall-Domänen'''). Die [[Zweifelsfälle|Liste sprachlicher Zweifelsfälle]] bietet also einen systematischen Zugang zu den Bereichen der deutschen Sprache, in denen seit langer Zeit wiederholt ähnlich geartete sprachliche Zweifelsfälle auftauchen. Sie ist in der Geschichte der neuhochdeutschen Sprache erstaunlich stabil. Weitere Ausführungen zum Begriff des sprachlichen Zweifelsfalls stehen [http://www.linguistik-online.de/16_03/klein.html hier].


Wie der jeweilige Zweifelsfall heutzutage von der Sprachwissenschaft analysiert wird, kann man einem Verweis auf eine - soweit vorhanden - Darstellung der "Grammatik in Fragen und Antworten" von [http://hypermedia.ids-mannheim.de/call/public/fragen.ansicht grammis] entnehmen. Grammis ist das grammatische Informationssystem des Instituts für deutsche Sprache in Mannheim. Eine entsprechende gegenwartssprachliche Sicht bietet auch das Forum [http://Grammatikfragen.de Grammatikfragen.de], das jedoch noch nicht im Detail mit dieser Datenbank verknüpft ist. Bei diesem Projekt beantwortet ein Expertenteam unter der Leitung von Prof. Dr. Mathilde Hennig grammatische Fragen.  
Wie der jeweilige Zweifelsfall heutzutage von der Sprachwissenschaft analysiert wird, kann man einem Verweis auf eine - soweit vorhanden - Darstellung der "Grammatik in Fragen und Antworten" von [http://hypermedia.ids-mannheim.de/call/public/fragen.ansicht grammis] entnehmen. Grammis ist das grammatische Informationssystem des Instituts für deutsche Sprache in Mannheim. Eine entsprechende gegenwartssprachliche Sicht bietet auch das Forum [http://Grammatikfragen.de Grammatikfragen.de], das jedoch noch nicht im Detail mit dieser Datenbank verknüpft ist. Bei diesem Projekt beantwortet ein Expertenteam unter der Leitung von Prof. Dr. Mathilde Hennig grammatische Fragen.  

Version vom 13. Juli 2017, 15:56 Uhr

Sprachliche Zweifelsfälle bestehen in der Regel aus zwei sprachlichen Einheiten (z.B. Wort, Wortform oder Satz), bei denen die Sprecher einer Sprache in Zweifel geraten können, welche der beiden Einheiten richtig oder falsch ist. Jeder Zweifelsfall umfasst also mindestens zwei Varianten, die Anlass zum Nachdenken über Sprache bieten. In normativen Texten wird dieser Zweifel aufgenommen, indem man mehr oder weniger eindeutige Urteile darüber fällt, welche Variante aus Sicht des jeweiligen Autors richtig oder falsch ist. Diejenigen normativen Texte, die die Sprecher des Deutschen in Zweifelsfällen häufig heranziehen, bilden den Kodex der deutschen Sprache. In der Datenbank ZweiDat werden solche normierenden, kodifizierenden Texte für das Deutsche gesammelt und systematisch aufgearbeitet.

Grundsätzlich gibt ZweiDat also Antworten auf zwei Fragenkomplexe:

1. Identifikation sprachlicher Zweifelsfälle: Welche sprachlichen Einheiten wurden im Erscheinungszeitraum der Texte als Anlässe für Sprachzweifel gesehen? Über welche Varianten hat man in sprachlichen Fragen nachgedacht? Bei welchen Formulierungen sah man einen Anlass dafür, dass normative Entscheidungen gefällt werden sollten?

2. Bewertung sprachlicher Zweifelsfälle: Wie haben sich bestimmte Autoren in sprachlichen Zweifelsfällen entschieden? Auf welche Art und Weise haben sie die fraglichen Varianten bewertet? Welche Argumente und Befunde wurden für normative Entscheidungen angeführt? Wie sieht bzw. sah demnach der Kodex der deutschen Sprache aus?

In ZweiDat finden Sie eine Liste sprachlicher Zweifelsfälle. Für jeden einzelnen Zweifelsfall werden jeweils einige typische Varianten genannt, zwischen denen sich Sprecher offensichtlich nicht einfach und problemlos entscheiden konnten oder können. Genau besehen handelt es sich bei der ZweiDat-Liste allerdings nicht um konkrete Zweifelsfälle, sondern um einschlägige grammatische Bereiche, in denen immer wieder einzelne Zweifelsfälle auftauchen. Man kann insofern auch von sprachlichen Domänen sprechen, in denen oft neue, aber strukturell ähnliche oder sogar identische Zweifelsfälle entstehen (= Zweifelsfall-Domänen). Die Liste sprachlicher Zweifelsfälle bietet also einen systematischen Zugang zu den Bereichen der deutschen Sprache, in denen seit langer Zeit wiederholt ähnlich geartete sprachliche Zweifelsfälle auftauchen. Sie ist in der Geschichte der neuhochdeutschen Sprache erstaunlich stabil. Weitere Ausführungen zum Begriff des sprachlichen Zweifelsfalls stehen hier.

Wie der jeweilige Zweifelsfall heutzutage von der Sprachwissenschaft analysiert wird, kann man einem Verweis auf eine - soweit vorhanden - Darstellung der "Grammatik in Fragen und Antworten" von grammis entnehmen. Grammis ist das grammatische Informationssystem des Instituts für deutsche Sprache in Mannheim. Eine entsprechende gegenwartssprachliche Sicht bietet auch das Forum Grammatikfragen.de, das jedoch noch nicht im Detail mit dieser Datenbank verknüpft ist. Bei diesem Projekt beantwortet ein Expertenteam unter der Leitung von Prof. Dr. Mathilde Hennig grammatische Fragen.