Was ist eine Bezugsinstanz?

Aus Zweidat
Wechseln zu: Navigation, Suche

Bei der Bewertung der Varianten eines Zweifelsfalls greifen die Autoren oft auf bestimmte Sprachgebräuche zurück, die als Hinweise auf guten oder schlechten Sprachgebrauch fungieren können. In der Datenbank werden solche Erwähnungen als sog. Bezugsinstanzen aufgenommen. Die Bezugsinstanzen können unterschiedliche Angriffspunkte besitzen, je nachdem auf welchen Sprachgebrauch man sich jeweils bezieht. Im Wesentlichen sind die folgenden Typen von Bezugsinstanzen zu unterscheiden:

  • Sprachgebrauch bestimmter Personen (z.B. Goethe, Luther, Bismarck),
  • Sprachgebrauch in bestimmten Regionen (diatopisch) (z.B. Hannover, süddeutsch, österreichisch),
  • Sprachgebrauch zu bestimmten Zeitpunkten oder Zeitstufen (diachron) (z.B. 1919, Mittelhochdeutsch),
  • Sprachgebrauch bestimmter sozialer Gruppen (diastratisch) (z.B. Kinder, Adel),
  • Sprachgebrauch bestimmter Fachleute (Funktiolekt) (z.B. Kanzleisprache, Zeitungssprache, Schriftsteller),
  • mündlicher oder schriftlicher Sprachgebrauch (medial),
  • Sonstiges, z.B. Duden.

Mit der Hilfe von ZweiDat lassen sich also zum Beispiel Fragen der folgenden Art beantworten:

  • Wer hat sich in welcher Art und Weise auf den Sprachgebrauch von Goethe oder Hannover bezogen?
  • An welchen Punkten wird in den sprachnormativen Texten zwischen mündlicher und geschriebener Sprache unterschieden?
  • Welche Rolle spielte die Zeitungssprache in den Diskussionen über das richtige bzw. falsche Deutsch?

Die Differenzierung zwischen den verschiedenen Bezugsinstanzen ist nicht immer eindeutig und es ergeben sich gelegentlich Überschneidungen und Übergangszonen. Daher sollte man die Suche ggf. mit unterschiedlichen Suchbegriffen durchführen. Alle Bezugsinstanzen, die bisher in ZweiDat aufgenommen wurden, finden sich hier.