Betonungsgesetz der Zusammensetzungen

Aus Zweidat
Wechseln zu: Navigation, Suche
Buch Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs.
Seitenzahlen 21 - 21

Nur für eingeloggte User:

Unsicherheit

In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle

Behandelter Zweifelfall:

Wortbildung: Betonung

Genannte Bezugsinstanzen: Sprachverlauf
Text

Das deutlichste Zeichen, durch das eine Zusammensetzung dem Ohre als solche kenntlich wird, ist ihre Beherrschung durch einen Ton, der zumeist auf der Stammsilbe des Bestimmungswortes liegt, bei mehrfach zusammengesetzten auf der des ersten: Baúmschule, rótgelb, Schnéllzugsgeschwindigkeit. Die häßliche Wirkung zu langer Zusammensetzungen beruht zum größten Teile darauf, daß infolgedessen von einer starkbetonten Silbe am Anfange der Ton bis zum Ende sinkt. Doppelt muß dies zu fühlen sein, wenn das Grundwort gegenüber dem oder den Bestimmungdwörtern zu kurz und unbedeutend ist, als daß es jene durch einen, noch besser mehrere Nebentöne einigermaßen aufwiegen könnte. Man spreche sich nur solch unrhythmische Gebilde vor wie: L'ebensatem-zúg, todesangstvóll, Sensations-nachrichten-bringer: Pensions-vorsteherinnen-morál. Diesem Betonungsgesetze haben sich im Laufe der Zeit auch Verbindungen untergeordnet, die bloße Zusammenrückungen waren und auf keine Artbestimmung des Grundwortes hinzielen: Herrgótt, Gottménsch, Christkínd.


Zweifelsfall

Wortbildung: Betonung

Beispiel
Bezugsinstanz Sprachverlauf
Bewertung
Intertextueller Bezug