Der Minister ist (statt wird) heute hier erwartet
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Buch | Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs. |
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Seitenzahlen | 118 - 118 |
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Unsicherheit |
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In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle
Text |
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Geradezu undeutsch ist die Bildung der Leideform mit sein statt werden; lediglich in Nachäffung französischer und englischer Art bringt uns diese Ausdrucksweise noch dazu um den Unterschied zwischen der eigentlichen Leideform und der oben § 120 besprochenen Bezeichnung der Vollendung. Man täte wahrlich gut, sich von solchen Sätzen freizuhalten: Der Herzog und die Herzogin von Edinburg sind hier nur erwartet. Nur bei einladen, bitten u. ä. Verben kann ein derartiges Passiv sachlich begründet sein als ein Ausfluß der Höflichkeit, die eine Einladung, Bitte noch möglichst in die Vergangenheit zurückverlegen möchte, in der sie schon hätte ausgesprochen sein sollen: Wenn Sie noch eine Viertelstunde übrig haben, so sind Sie für diese zu mir eingeladen. |
Zweifelsfall | |
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Beispiel |
sein, werden, erwartet, einladen, bitten, sind |
Bezugsinstanz | |
Bewertung |
geradezu undeutsch, Nachäffung französischer und englischer Art, täte wahrlich gut sich davon freizuhalten |
Intertextueller Bezug |