Notwendigkeit des Konjunktivs in Aussagesätzen

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Buch Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs.
Seitenzahlen 379 - 379

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Unsicherheit

In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle

Text

Leicht zu verstehn und im angemeinen auch beachtet ist es, daß in allen von Zeitwörtern der in § 371 genannten Art abhängigen Sätzen der Konjunktiv stehn muß, wenn ihr Inhalt nur als die subjektive Auffassung und Mitteilung des Subjekts dieser Verben hingestellt wird und dem, was tatsächlich bekannt ist, widerspricht oder doch in dieser Weise noch nicht gesagt worden ist. Ausdrücke vollends, die schon an sich andeuten, daß eine Meldung oder Mutmaßung durch die Tatsachen noch nicht bestätigt ist, haben eben darum fast ausschließlich den Konjunktiv nach sich; so: wähnen, es geht ein Gerücht, es verlautet, sich einbilden, vorgeben, einen Vorwand machen, wie auch alle irrigen und unsichern Meinungen in der unbestimmten Redeweise ausgedrückt werden müssen. Nichts kann verkehrter sein, als solche persönliche Ansichten und Mitteilungen, die durch die Tatsachen nicht bestätigt und vom Darstellenden selbst nicht gebilligt werden, doch in die bestimmte indikativische Redeweise zu kleiden. Freilich ist selbst einem Lessing z. B. der Satz untergelaufen: Ich will auf dem Einfall des R. nicht bestehn, daß das Latein erst den rechten Narren macht (statt: mache), und Gellert der andre: Es ist falsch, daß ein bequemliches Leben ein zufriedenes ist (statt: sei). Heute sind solche Indikative viel häufiger, wenn auch nicht immer so ärgerlich wie in folgendem Satze: Ich habe die Leute mit Opium kuriert, und sie haben sich eingebildet, es ist (statt: sei) ihnen vom Psalmensagen besser geworden.


Zweifelsfall

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Beispiel
Bezugsinstanz Gellert - Christian Fürchtegott, Lessing - Gotthold Ephraim
Bewertung

Nichts kann verkehrter sein als der Ausdruck persönlicher Meinungen und Mitteilungen durch Indikativ

Intertextueller Bezug