Substantivierte Bezeichnungen von Farben und Sprachen
Buch | Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs. |
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Seitenzahlen | 69 - 69 |
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Unsicherheit |
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In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle
Behandelter Zweifelfall: | |
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Genannte Bezugsinstanzen: | Ebeling - Max |
Behandelter Zweifelfall: | |
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Genannte Bezugsinstanzen: |
Text |
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Endlich ist der Fall zu erwähnen, daß Adjektive ganz aus der adjektivischen Deklination heraustreten. Das geschieht nicht nur, wenn sie ganz und gar Substantive werden, wie etwa der Junge, oder das Gut, Übel, Recht, Unrecht, sondern auch, wenn sie zunächst für den vorliegenden Fall und nur in allmählich fester werdender Verwendung des Adjektivs zur einfachen substantivischen Bezeichnung der Eigenschaft selbst oder eines diese tragenden Stoffes dienen: das Blau des Himmels, das Grün des Meeres, Immergrün, das beste Deutsch, ein urwüchsiges Deutsch, das altklassische Chinesisch, wie die Beispiele zeigen, hauptsächlich Bezeichnungen von Farben und Sprachen. Der Genetiv dazu hat wohl die Endung s: des Grüns an der Südseite der Alpen; und auch von substantivierten Bezeichnungen der Sprachen kommen bezeichnete Genetive, wie: des Juristendeutsches, des heutigen Deutschs gelegentlich vor neben den häufigeren unbezeichneten: Grammatik des klassischen Chinesich, Verbesserung des Zeitungsdeutsch; ja auch sonst findet sich z. B.: des schmutzigen Grau und Grün der Wiesen bei M. Ebeling untadelig. Der Dativ hat nie ein e. Der See erglänzt im tiefsten oder in tiefstem Blau; in Schwarz gehn. Übrigens unterliegen substantivische Sprachbezeichnungen dieser ziemlich endungsarmen starken Beugung nur, wenn ihnen ein Bei- oder Bestimmungswort vorangeht oder ein 2. Fall nachfolgt; ohne solche nähere Bestimmung bleiben sie schwach; vgl. das (Platt-)deutsche, des (Platt-) deutschen //1 Darüber hat am ausführlichsten K. Scheffler in der Zeitschr. d. Allgem. Deutschen Sprachvereins 1893, S. 148 ff. gehandelt.//. |
Zweifelsfall | |
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Beispiel |
der Junge, das Gut, das Übel, das Recht, das Unrecht, das beste Deutsch, ein urwüchsiges Deutsch, das altklassische Chinesisch, des Juristendeutsches, des heutigen Deutschs, Grammatik des klassischen Chinesisch, Zeitungsdeutsch, das Plattdeutsch(e), des Plattdeutschen |
Bezugsinstanz | |
Bewertung |
endlich, Frequenz/gelegentlich, Frequenz/häufiger |
Intertextueller Bezug | K. Scheffler: Zeitschr. d. Allgem. Deutschen Sprachvereins 1893, S. 148 ff. |
Zweifelsfall | |
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Beispiel |
das Blau des Himmels, das grün des Meeres, Immergrün, des Grüns an der Südseite der Alpen, des schmutzigen Grau und Grün der Wiesen, des schmutzigen Grau und Grün der Wiesen, Der See erglänzt im tiefsten Blau, Der See erglänzt im tiefstem Blau, Schwarz |
Bezugsinstanz | Ebeling - Max |
Bewertung |
endlich, untadelig, Freqeunz/nie |
Intertextueller Bezug |