Matthias(1929) Darin und darein worin und worein: Unterschied zwischen den Versionen
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|KapitelText=Von den Zusammensetzungen mit ''-in'' und ein: ''d(a)rin'' und ''worin'', ''d(a)rein'' und ''worein'' dienen jene durchaus zur Bezeichnung der Ruhe, diese zur Angabe der Bewegung und Richtung//1) Auch der mit der Aufstellung von Regeln gewiß vorsichtige Grimm sagt Wb. II, 770: „Jetzt müssen wir ''in'' und ''ein'' auseinanderhalten: und ''darein'' kann nur auf die Frage ''wohin''? antworten und (S. 776) ''darin'' auf die Frage ''wo''?" In widersprechen-den Fällen ist auch nach ihm „zuweilen noch dagegen gefehlt".//. Das Volk kennt den Unterschied gar gut, wenn es z. B. von ''dreinschlagen'' redet, aber von ''drinsitzen, -liegen, -stecken''. So durfte Eltze nicht schreiben: ''er wird sich darin finden'', oder D. Ehlers: ''er setzte seinen Ehrgeiz darin'', und gar auch ein Dichter (H. Kruse): ''Der Herr selbst hing, mit der Lanze darein zum Zeichen gelassen, am Rande''. Über den Gießbach hin mit dem Kopfe nach unten. Der Endung -''in'' $Seite 30$ kommen an Bedeutung gleich die längeren Formen -''inne'' und ''innen'', nur daß sie etwas voller und feierlicher sind. Abgesehen von der Verwendung von ''inne'' neben Verben (''innehaben; innehalten'', neben welchem ''einhalten'', z. B. ''die Zeit, die Stunden'', mehr und mehr verschwindet; ''innewohnen''), kommen sie für sich allein nur neben Verhältnis- und Umstandswörtern vor, besonders in der Verbindung: ''mitten'' oder ''zwischen'' ''inne'' ''stehn, liegen''. | |KapitelText=Von den Zusammensetzungen mit ''-in'' und '''ein''': ''d(a)rin'' und ''worin'', ''d(a)rein'' und ''worein'' dienen jene durchaus zur Bezeichnung der Ruhe, diese zur Angabe der Bewegung und Richtung//1) Auch der mit der Aufstellung von Regeln gewiß vorsichtige Grimm sagt Wb. II, 770: „Jetzt müssen wir ''in'' und ''ein'' auseinanderhalten: und ''darein'' kann nur auf die Frage ''wohin''? antworten und (S. 776) ''darin'' auf die Frage ''wo''?" In widersprechen-den Fällen ist auch nach ihm „zuweilen noch dagegen gefehlt".//. Das Volk kennt den Unterschied gar gut, wenn es z. B. von ''dreinschlagen'' redet, aber von ''drinsitzen, -liegen, -stecken''. So durfte Eltze nicht schreiben: ''er wird sich darin finden'', oder D. Ehlers: ''er setzte seinen Ehrgeiz darin'', und gar auch ein Dichter (H. Kruse): ''Der Herr selbst hing, mit der Lanze darein zum Zeichen gelassen, am Rande''. Über den Gießbach hin mit dem Kopfe nach unten. Der Endung -''in'' $Seite 30$ kommen an Bedeutung gleich die längeren Formen -''inne'' und ''innen'', nur daß sie etwas voller und feierlicher sind. Abgesehen von der Verwendung von ''inne'' neben Verben (''innehaben; innehalten'', neben welchem ''einhalten'', z. B. ''die Zeit, die Stunden'', mehr und mehr verschwindet; ''innewohnen''), kommen sie für sich allein nur neben Verhältnis- und Umstandswörtern vor, besonders in der Verbindung: ''mitten'' oder ''zwischen'' ''inne'' ''stehn, liegen''. | ||
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Version vom 13. Oktober 2016, 12:16 Uhr
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Buch | Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs. |
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Seitenzahlen | 29 - 30 |
Nur für eingeloggte User:
Unsicherheit |
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In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle
Behandelter Zweifelfall: | |
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Genannte Bezugsinstanzen: | Volk, Eltze - A. (?), Kruse - Heinrich, Ehlers - Otto Ehrenfried |
Text |
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Von den Zusammensetzungen mit -in und ein: d(a)rin und worin, d(a)rein und worein dienen jene durchaus zur Bezeichnung der Ruhe, diese zur Angabe der Bewegung und Richtung//1) Auch der mit der Aufstellung von Regeln gewiß vorsichtige Grimm sagt Wb. II, 770: „Jetzt müssen wir in und ein auseinanderhalten: und darein kann nur auf die Frage wohin? antworten und (S. 776) darin auf die Frage wo?" In widersprechen-den Fällen ist auch nach ihm „zuweilen noch dagegen gefehlt".//. Das Volk kennt den Unterschied gar gut, wenn es z. B. von dreinschlagen redet, aber von drinsitzen, -liegen, -stecken. So durfte Eltze nicht schreiben: er wird sich darin finden, oder D. Ehlers: er setzte seinen Ehrgeiz darin, und gar auch ein Dichter (H. Kruse): Der Herr selbst hing, mit der Lanze darein zum Zeichen gelassen, am Rande. Über den Gießbach hin mit dem Kopfe nach unten. Der Endung -in $Seite 30$ kommen an Bedeutung gleich die längeren Formen -inne und innen, nur daß sie etwas voller und feierlicher sind. Abgesehen von der Verwendung von inne neben Verben (innehaben; innehalten, neben welchem einhalten, z. B. die Zeit, die Stunden, mehr und mehr verschwindet; innewohnen), kommen sie für sich allein nur neben Verhältnis- und Umstandswörtern vor, besonders in der Verbindung: mitten oder zwischen inne stehn, liegen. |
Zweifelsfall | |
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Beispiel | |
Bezugsinstanz | Eltze - A., Kruse - Heinrich, Ehlers - Otto Ehrenfried, Volk |
Bewertung | |
Intertextueller Bezug |