Wustmann(1903) Einunddesselben: Unterschied zwischen den Versionen
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|KapitelText=Der arge Mißbrauch, der mit dem Pronomen ''derselbe'' getrieben wird (daß man es fortwährend für ''er'' oder ''dieser'' gebraucht; vgl. S. 222), hat dazu geführt, daß man nun ''einundderselbe'' sagen zu müssen glaubt, wo man ''derselbe'' in seiner wirklichen Bedeutung meint. Diese überflüssige Zusammensetzung wird vollends schleppend, wenn man sie pedantisch dekliniert: ''eines'' und ''desselben'', ''einem'' und ''demselben''. Wer sie nicht entbehren zu können glaubt, der schreibe wenigstens:   | |KapitelText=Der arge Mißbrauch, der mit dem Pronomen ''derselbe'' getrieben wird (daß man es fortwährend für ''er'' oder ''dieser'' gebraucht; vgl. S. 222), hat dazu geführt, daß man nun ''einundderselbe'' sagen zu müssen glaubt, wo man ''derselbe'' in seiner wirklichen Bedeutung meint. Diese überflüssige Zusammensetzung wird vollends schleppend, wenn man sie pedantisch dekliniert: ''eines'' und ''desselben'', ''einem'' und ''demselben''. Wer sie nicht entbehren zu können glaubt, der schreibe wenigstens: ''an einunddemselben Tage, im Laufe einunddesselben Jahres, in einundderselben Hand''. Dieselbe Freiheit nimmt man sich ja auch bei ''Grund'' und ''Boden'': ''die Entwertung des Grund und Bodens'', als ob beides nur ein Wort wäre, nicht ''des Grundes'' und ''Bodens''; ebenso: ''ein Hut mit blau und weißem Band'', wenn nicht zwei verschiedenfarbige Bänder gemeint sind, sondern ein zweifarbiges.  | ||
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Version vom 16. September 2016, 10:48 Uhr
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| Buch | Wustmann (1903): Allerhand Sprachdummheiten. Kleine deutsche Grammatik des Zweifelhaften, des Falschen und des Häßlichen | 
|---|---|
| Seitenzahlen | 45 - 45 | 
Nur für eingeloggte User:
| Unsicherheit | 
|---|
In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle
| Behandelter Zweifelfall: | |
|---|---|
| Genannte Bezugsinstanzen: | Gegenwärtig, Sprachverlauf | 
| Text | 
|---|
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 Der arge Mißbrauch, der mit dem Pronomen derselbe getrieben wird (daß man es fortwährend für er oder dieser gebraucht; vgl. S. 222), hat dazu geführt, daß man nun einundderselbe sagen zu müssen glaubt, wo man derselbe in seiner wirklichen Bedeutung meint. Diese überflüssige Zusammensetzung wird vollends schleppend, wenn man sie pedantisch dekliniert: eines und desselben, einem und demselben. Wer sie nicht entbehren zu können glaubt, der schreibe wenigstens: an einunddemselben Tage, im Laufe einunddesselben Jahres, in einundderselben Hand. Dieselbe Freiheit nimmt man sich ja auch bei Grund und Boden: die Entwertung des Grund und Bodens, als ob beides nur ein Wort wäre, nicht des Grundes und Bodens; ebenso: ein Hut mit blau und weißem Band, wenn nicht zwei verschiedenfarbige Bänder gemeint sind, sondern ein zweifarbiges.  | 
| Zweifelsfall | |
|---|---|
| Beispiel | |
| Bezugsinstanz | |
| Bewertung | |
| Intertextueller Bezug | 
| Zweifelsfall | |
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| Beispiel | 
 derselbe, dieser, er, einundderselbe, eines und desselben, einem und demselben, einunddemselben, einunddesselben, einundderselben, Grund und Bodens, des Grundes und Bodens, blau und weißem, weißem, Boden  | 
| Bezugsinstanz | Sprachverlauf, gegenwärtig | 
| Bewertung | 
 entwertend, Mißbrauch, schleppend, überflüssig  | 
| Intertextueller Bezug |