Matthias(1929) Wer und was als Relativum: Unterschied zwischen den Versionen
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|Überschrift=''Wer'' und ''was'' als Relativum | |Überschrift=''Wer'' und ''was'' als Relativum | ||
|Buch=Matthias(1929) | |||
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|KapitelText= | |KapitelText=Außer ''welcher'' hat sich noch ein Wort neben das ursprünglich alleinige Relativ ''der'' gestellt: ''wer'' und ''was''; und zwar deuten diese Formen, während ''der'' und ''welcher'' auf bestimmt abgegrenzte Dinge und Begriffe gehen, ihrerseits auf noch Unbekanntes oder auf Allgemeines. So stehn ''wer'' und ''was'', und zwar in diesem Falle ebensogut fragend als rückbezüglich, zur allgemeinen Andeutung eines Seins, einer Person oder Sache, deren besondere Art noch nicht umgrenzt, auch nicht durch ein anderes vorausgehendes Wort angedeutet ist: ''wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Was ich denk und tu, trau ich andern zu''. Die Anwendung beider Formen wird auch dadurch nicht gehindert, daß ein solches allgemeines Relativ hinterher im Nachsatze durch ein Demonstrativ aufgenommen wird, wie es die Regel ist. Wenn der Relativsatz einem Genetiv-, Dativ- oder Verhältnisobjekt entspricht: ''Was ich denke, (das) darf ich sagen. Wes'' //1 Hierin sei besonders auf die ältere Form ''wes'' und ''des'' hingewiesen, die für Sprichwörter statt ''wessen'' und ''dessen'' beizubehalten empfohlen werden muß.// ''Brot ich esse, des Lied ich singe.'' Sobald ein Beziehungswort voransteht, wandeln Maskulinum und Neutrum ''wer'' und ''was'', dagegen verschiedene Wege. | ||
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Aktuelle Version vom 3. Mai 2017, 11:05 Uhr
Buch | Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs. |
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Seitenzahlen | 82 - 82 |
Nur für eingeloggte User:
Unsicherheit |
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In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle
Behandelter Zweifelfall: | |
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Genannte Bezugsinstanzen: | Alt, Redewendung/Sprichwort |
Text |
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Außer welcher hat sich noch ein Wort neben das ursprünglich alleinige Relativ der gestellt: wer und was; und zwar deuten diese Formen, während der und welcher auf bestimmt abgegrenzte Dinge und Begriffe gehen, ihrerseits auf noch Unbekanntes oder auf Allgemeines. So stehn wer und was, und zwar in diesem Falle ebensogut fragend als rückbezüglich, zur allgemeinen Andeutung eines Seins, einer Person oder Sache, deren besondere Art noch nicht umgrenzt, auch nicht durch ein anderes vorausgehendes Wort angedeutet ist: wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Was ich denk und tu, trau ich andern zu. Die Anwendung beider Formen wird auch dadurch nicht gehindert, daß ein solches allgemeines Relativ hinterher im Nachsatze durch ein Demonstrativ aufgenommen wird, wie es die Regel ist. Wenn der Relativsatz einem Genetiv-, Dativ- oder Verhältnisobjekt entspricht: Was ich denke, (das) darf ich sagen. Wes //1 Hierin sei besonders auf die ältere Form wes und des hingewiesen, die für Sprichwörter statt wessen und dessen beizubehalten empfohlen werden muß.// Brot ich esse, des Lied ich singe. Sobald ein Beziehungswort voransteht, wandeln Maskulinum und Neutrum wer und was, dagegen verschiedene Wege. |
Zweifelsfall | |
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Beispiel |
welcher, der, was, wer, was, das, wessen, dessen, wes |
Bezugsinstanz | alt, Redewendung/Sprichwort |
Bewertung | |
Intertextueller Bezug |