Wustmann(1903) Ist gebeten oder wird gebeten: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. September 2016, 18:17 Uhr
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Buch | Wustmann (1903): Allerhand Sprachdummheiten. Kleine deutsche Grammatik des Zweifelhaften, des Falschen und des Häßlichen |
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Seitenzahlen | 99 - 99 |
Nur für eingeloggte User:
Unsicherheit |
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In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle
Behandelter Zweifelfall: | |
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Genannte Bezugsinstanzen: | Gesprochene Sprache, Schriftsprache, Frankreich |
Text |
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Zahlreiche Verstöße werden gegen den richtigen Gebrauch der Tempora begangen. Ganz undeutsch und nichts als eine gedankenlose Nachäfferei des Französischen, noch dazu eines falsch verstandnen Französisch, ist es, zu schreiben: die Mitglieder sind gebeten, pünktlich zu erscheinen. In dem Augenblicke, wo jemand eine derartige Aufforderung erhält, ist er noch nicht gebeten, sondern er wird es erst. Man kann wohl sagen: du bist geladen, d. h. betrachte dich hiermit als geladen. Aber die Mitteilung einer Bitte, einer Einladung usw. kann doch nur durch das Präsens, nicht durch das Perfektum ausgedrückt werden. |
Zweifelsfall | |
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Beispiel |
Ist, wird, sind, bist |
Bezugsinstanz | Frankreich |
Bewertung |
gedankenlose Nachäfferei, undeutsch |
Intertextueller Bezug |