Matthias(1929) Substantivierte Adjektive im Neutrum: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 20. Juni 2017, 17:01 Uhr
Buch | Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs. |
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Seitenzahlen | 9 - 9 |
Nur für eingeloggte User:
Unsicherheit |
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In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle
Behandelter Zweifelfall: | |
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Genannte Bezugsinstanzen: | Alt |
Text |
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Die letztere Ausdrucksweise ist umso angemessener, je mehr der zu bezeichnende Zustand ein solcher ist, der nicht ganz gewöhnlich und deshalb schwer unter einen alten, festgeprägten Begriff zu fassen ist. Geradezu falsch ist es, Hauptwörter auf -heit, die nur von Haupt- und Eigenschaftswörtern gebildet werden (Mensch-, Christen-, Schönheit), auch von jedem beliebigen Mittelwort abzuleiten, während sie doch von dieser Verbalform nur dann möglich sind, wenn diese durchaus adjektivische Bedeutung angenommen hat. Trotz Verdrossenheit, Besonnenheit, Gelassenheit, Ergebenheit u. ä. ist also schon Zuvorkommen(d)heit (statt Höflichkeit oder Entgegenkommen), Gepflogenheit (statt Gewohnheit) nicht sonderlich schön; aber gar unerträglich sind z. B. (Un)begründetheit, Bedeuten(d)heit, Treffendheit, Unterrichtet-, Geordnet-, Geglättet-, Angetrunken-, Angeraucht-, Unbeachtet-, Ausgebreitetheit, gar auch Übertriebenheiten, für die teils einfachere Worte vorhandenen sind, teils Sätze am Platze wären. |
Zweifelsfall | |
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Beispiel | |
Bezugsinstanz | alt |
Bewertung |
angemessen, gewöhnlich, geradezu falsch, nicht sonderlich schön, gar unerträglich |
Intertextueller Bezug |