Wustmann(1903) Ein andres und etwas andres: Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 19. Oktober 2016, 13:16 Uhr

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Buch	Wustmann (1903): Allerhand Sprachdummheiten. Kleine deutsche Grammatik des Zweifelhaften, des Falschen und des Häßlichen
Seitenzahlen	47 - 48

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Unsicherheit

Behandelter Zweifelfall:	etwas und sein Gebrauch
Genannte Bezugsinstanzen:	Redwitz - Oskar von, Gegenwärtig, Gesprochene Sprache, Volk

Text
Das Neutrum von jemand anders heißt etwas andres, im Volksmunde was andres. Die Mutter sagt: ich habe dir was Schönes oder etwas Schönes mitgebracht. Ebenso etwas Gutes, etwas Rechtes, etwas Wahres, etwas Großes, etwas Wesentliches, etwas Neues, etwas Weiteres. Dieses schlichte was oder etwas verschmäht man aber jetzt, man schreibt: Und noch ein Andres muß ich erwähnen — zunächst möchte ich ein Allgemeines voranschicken — und nun können wir noch ein Weiteres hinzufügen — man darf nicht glauben, daß damit ein Wesentliches gewonnen sei — auch der reichhaltigste Stoff muß ein Spezifisches haben, das ihn von tausend andern unterscheidet; und man kommt sich äußerst vornehm vor, wenn man so schreibt. Sogar ein Lied von Oskar von Redwitz, das in der Komposition von Lißt das Entzücken aller Backfische ist, fängt an: Es muß ein Wunderbares sein ums Lieben zweier Seelen! Es ist aber nichts als alberne Spreizerei. „Etwas andres" ist es, wenn ein nicht das unbestimmte Fürwort, sondern das Zahlwort bedeuten soll, z. B.: dann hätte das Unternehmen wenigstens ein $Seite48$ Gutes gehabt. Das ist natürlich ebenso richtig wie: das eine Gute.

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Zweifelsfall	Etwas und seine VerwendungZweifelsfalltitel fehlt
Beispiel
Bezugsinstanz	Familie, Redwitz - Oskar von, Volk
Bewertung
Intertextueller Bezug

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 |LetzteSeite=48
 |KapitelNummer=320
-|WorkflowStatus=importiert
+|WorkflowStatus=überarbeitet
 |KapitelText=Das Neutrum von ''jemand anders'' heißt ''etwas andres'', im Volksmunde ''was andres''. Die Mutter sagt: ''ich habe dir was Schönes'' oder ''etwas Schönes mitgebracht''. Ebenso ''etwas Gutes, etwas Rechtes, etwas Wahres, etwas Großes, etwas Wesentliches, etwas Neues, etwas Weiteres''. Dieses schlichte ''was'' oder ''etwas'' verschmäht man aber jetzt, man schreibt: ''Und noch ein Andres muß ich erwähnen — zunächst möchte ich ein Allgemeines voranschicken — und nun können wir noch ein Weiteres hinzufügen — man darf nicht glauben, daß damit ein Wesentliches gewonnen sei — auch der reichhaltigste Stoff muß ein Spezifisches haben, das ihn von tausend andern unterscheidet''; und man kommt sich äußerst vornehm vor, wenn man so schreibt. Sogar ein Lied von Oskar von Redwitz, das in der Komposition von Lißt das Entzücken aller Backfische ist, fängt an: ''Es muß ein Wunderbares sein ums Lieben zweier Seelen! Es ist aber nichts als alberne Spreizerei''.