Es ekelt, grau(s)t, schau(d)ert
Buch | Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs. |
---|---|
Seitenzahlen | 201 - 201 |
Nur für eingeloggte User:
Unsicherheit |
---|
In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle
Behandelter Zweifelfall: | |
---|---|
Genannte Bezugsinstanzen: | 20. Jahrhundert, Schweiz, Curtius - Ernst, Geibel - Emanuel, Hildebrand - F., Niebuhr - Hermann, Gegenwärtig, Ursprünglich, Goethe - Johann Wolfgang |
Text |
---|
Der seltnere Fall, daß ein ursprünglicher Dativ durch den Akkusativ bedroht wird, liegt bei den Verben des Affektes, des leiblichen wie geistigen, vor: es ekelt, graut, graust, schaudert, schauert; und nur schweizerisch ist noch: es fürchtet einem. Die Beteiligung an dem Gefühle, das Ergriffenwerden durch dieses zu bezeichnen ist der dritte Fall unbedingt treffender; man braucht nur an Gretchens Worte zu denken: Heinrich, mir graut vor dir. Der vierte Fall scheint bloß auf dem äußerlichen Umstande zu beruhen, daß er bei den meisten unpersönlichen Verben steht. Regel ist der Akkusativ der Person heute nur bei ekeln, wenn dies persönlich oder reflexiv gebraucht ist: Ich ekle mich, wenn ich den Menschen sehe. — Mich ekeln diejenigen unserer Politiker, die ihre Staatsheilungen mit Schminke und Frisur treiben (Niebuhr). Doch schreibt F. Hildebrand (1918) auch: Vor äußerlichen Ehren graut sie (Geibel und E. Curtius). |
Zweifelsfall | |
---|---|
Beispiel | |
Bezugsinstanz | 20. Jahrhundert, Curtius - Ernst, Hildebrand - F., Geibel - Emanuel, Goethe - Johann Wolfgang, gegenwärtig, Niebuhr - Hermann, Schweiz, ursprünglich |
Bewertung |
Regel, unbedingt treffender |
Intertextueller Bezug |