Es ist verboten nicht zu rauchen
Buch | Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs. |
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Seitenzahlen | 409 - 409 |
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Unsicherheit |
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In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle
Behandelter Zweifelfall: | |
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Genannte Bezugsinstanzen: | Goethe - Johann Wolfgang |
Text |
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Auch das Widerspiel einer Verneinung im Nebensatze zu einer andern, die im Hauptsatze steht oder doch in dessen Zeitwort oder in der Einleitung des Nebensatzes steckt, kann nicht kurzer Hand als fehlerhaft bezeichnet werden. Ja die Fälle, wo das nicht zwar nie stehen muß, aber auch sein Vorhandensein nicht als Fehler bezeichnet werden kann, sind weit zahlreicher als die, wo es auf alle Fälle verpönt ist. Nicht gehört es in Infinitivkonstruktionen, weil hier das fehlt, was ein nicht in daß-Sätzen und anderen Fällen oft entschuldigt: der Nachklang ehemaliger Selbständigkeit der Sätze. Man wird also nicht mehr wie Goethe sagen: Mit Mühe enthielt ich mich, dich nicht zu besuchen, oder: Ich genierte mich, meine Landkarten nicht aufzunageln, sondern ohne das nicht, wie es auch nur heißt: Jede Macht hütet sich, als die herausfordernde zu erscheinen. Es ist verboten zu rauchen. Bei verbieten wird die Verneinung heute überhaupt auch im daß-Satze vermieden: Der Arzt hat verboten, daß jemand zu dem Kranken gelassen wird. |
Zweifelsfall | |
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Beispiel | |
Bezugsinstanz | Goethe - Johann Wolfgang |
Bewertung | |
Intertextueller Bezug |