Demungeachtet, ohnedem u. ä.
Buch | Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs. |
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Seitenzahlen | 143 - 143 |
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Unsicherheit |
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In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle
Behandelter Zweifelfall: | |
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Genannte Bezugsinstanzen: | 20. Jahrhundert, Gegenwärtig, Alt, Keller - Gottfried, Mundart, Raabe - Wilhelm |
Text |
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Vielfach wird formelhaft das Neutrum des kürzesten hinweisenden Fürwortes in einem Falle mit Präpositionen verbunden, den sie sonst nicht bei sich haben, so indes (-dessen), unterdes (-dessen), ohnedem, demungeachtet, währenddem, heute lauter untadelige Formen; denn entweder ist in ihnen kraft ihrer Formelhaftigkeit eine früher durchaus richtige Fügung erhalten geblieben, oder der Zug zur Angleichung an richtige gleich häufig wiederkehrende Formeln hebt den anderen auf, den von Substantiven geforderten auch in der adverbialen Verwendung durchzuführen//2 Wer das Abweichende der Formeln empfindet, soll ja lieber bei währenddes, ohnedies usw. bleiben. Die Fügung von während beruht auf Auseinanderziehung zeitlicher Genetive. Aus dem noch am Anfang des Jahrhunderts geschriebenen: währendes $Fußnote auf nächster Seite fortgesetzt$ Spieles ward: während des Spieles, daneben sagte man: in währendem Spiele, und davon blieb die — mundartlich ganz übliche — Formel: während dem; ja W. Raabe hat auch: während dem letzten Maikäfergesumme und: während welchem, und G. Keller während acht langen Tagen und aus diesen Gedanken, während welchen neben: auf ein paar Wochen, während welcher.//. |
Zweifelsfall | |
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Beispiel | |
Bezugsinstanz | alt, Keller - Gottfried, gegenwärtig, Mundart, 20. Jahrhundert, Raabe - Wilhelm |
Bewertung |
Frequenz/ganz übliche, Frequenz/gleich häufig wiederkehrende, lieber, richtige, untadelige Formen |
Intertextueller Bezug |