Neben den § 184 genannten Arten von Hauptwörtern ist für alle Stoffbezeichnungen sowie artikel- und attributlosen Mehrzahlen in der Umgangs- und Geschäftssprache und auf dem Gebiete der Schriftsprache, das jene widerspiegelt, durchaus diejenige Form des Hauptwortes üblich, die es im Nom.-Akkusativ der Einzahl oder Mehrzahl hat: ein Laib Brot, der Preis des Pfundes Fleisch, mit dem bißchen Kraft und Talent, einen großen Haufen Schutt, mit 2 Glas Bier, das kostet eine Menge Geld. Diese Flexionslosigkeit ist für die Einzahl in solchen Fällen so sehr die Regel, daß ein Satz wie: Kein Tropfen des Regens fiel, sogar als geziert und undeutsch empfunden wird. Dagegen behalten die Mehrzahlen der starken Beugung auch neben einem im Dativ stehenden substantivischen Mengebegriffe ihre (Genetiv-)Form auf -e oder -er unverändert, wenigstens in der gewählteren Sprache. In dieser schrieb z. B. Grimm: von 2 Dutzend Äpfel blieb keiner übrig, Wieland: unter einem Haufen Zuschauer, und: mit einem ganzen Rudel Kalender; L. Corinth: das köstliche Salvator in ungezählter Anzahl Krüge hinter die Binde zu gießen; die Tägl. R.: Frankreich wird von einem Haufen Schreihälse beherrscht. Ebendort war in einer Berechnung der Fernsprechgebühren von einer Verpflichtung zu einer Mindestzahl Gespräche die Rede; und nie wird es anders heißen als mit 2 Regimentern Grenadiere, mit einem Zuge Reiter. Gleichwohl ist diese richtigere Ausdrucksweise seltner als die andre, daß man neben einem Dative des Maß- und Zahlwortes auch einen starken Plural in den Dativ setzt, wie denn in derselben Ztg. auch stand: mit einer Handvoll Schreiern, bei Devrient: mit einem halb (!) Schock Lichtern; bei Junker: von einem Paar Wurfmessern; bei Bernhardine Schulze-Schmidt: eine Weise von einem Dutzend Tönen (1920).
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