Von der Überzahl von Zeitwörtern her, die durch eine Nennsorm mit zu ergänzt werden, droht dieses auch neben Zeitwörtern einzudringen, neben die es nach Sprachgefühl und Sprachgebrauch nicht gehört. Ziemlich unbedroht sind davon noch die Zeitwörter der sinnlichen Wahrnehmung wie finden, fühlen, sehen und hören, ebenso vier der Bewegung: bleiben, gehn, fahren und reiten, und dazu haben. Hier empfindet wohl das Sprachgefühl durch die Nennform noch das erste Mittelwort hindurch, das ursprünglich bei diesen Wörtern stand, sich aber nimmer mit zu vertrüge; noch Luther sagt z. B.: Er kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend. Auch die Ausdrucksweise Storms: Schau nur, wie fremd und vornehm er aussehen worden ist, erklärt sich gewiß ebenso. Falsch ist dagegen also die namentlich norddeutsche Unsitte, nicht, wie der Bauer zu sagen: Ich habe nur noch neun Kühe im Stalle stehn, sondern: Ich habe ein großes Gefäß in der Küche zu stehn, oder: Ich hatte sehr viele Beiträge zu liegen (U. Peters). Vgl. § 127.
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