Übrigens verraten die zwei obigen Averbien auf -weise ihre Natur, gleich einem Satze ein Urteil zu enthalten, auch darin, daß sie nie attributiv gebraucht werden, wenn schon dazu neben ihrer inneren Bedeutung auch das mitgewirkt haben mag, daß die Deklination des Adjektivs noch als lebendige syntaktische Fügung fühlbar ist: erfreulicher Weise. Anders die Adverbien auf -weise, deren serster Bestandteil ein Hauptwort und immer er stück stück-, schock-, toß-. ruck-, teilweise u. v. a.; also: unter der stückweisen Erwägung $Seite 35$ (Less.), pfundweise Abgabe, ruckweises Anziehen des Seiles; vorzugsweise Belieferung. Nur darin macht sich auch bei diesen die adverbiale Natur noch geltend, daß sie der attributischen Verbindung mit anderen als Verbalsubstantiven widerstreben, wie es denn auf alle Fälle falsch wäre zu sagen: auszugsweise Urkunde (statt Urkunde im Auszuge oder Auszug der Urkunde), schock- oder stückweiser Preis (statt der Preis im Schock, Einzelpreis), dieser andeutungsweise historische Rückblick (DAZ. 28) und gar: In einem fallweisen jüngsten Gericht (soll heißen: Falls es ein j. Gericht gibt!) würde ich Gott zur Rede stellen und nicht er mich (Bartsch, Seb. Rabesam). Aber schlechthin ihre adjektivische Verwendung mit der Unterstellung als ungehörig dartun zu wollen, daß sie auf Verwechslung des Adjektivs weise (= klug) und des Substantivs Weise beruhe, ist ebenso lächerlich, als der andere Grund, daß eine Wortart nicht in dieser Weise in die andere übertreten könne, so allgemein vor der geschichtlichen Sprachbetrachtung nicht stichhaltig ist; oder sind nicht zufrieden, behende, ungefähr, Weihnachten, einzeln u. v. a. auch adverbiale Fügungen gewesen? Auch zeigt die verschiedene Behandlung der beiden Arten von Zusammensetzungen mit -weise, wie das Sprachgefühl hier gar nicht so äußerlich irregeleitet worden ist, sondern nach innerlichen Gründen eine Grenze anerkannt hat. Wie dabei die Betonung geholfen hat, zeigt Kieseritzky, a. a. O. S. 119. Aber wem ihre Anwendung widerstrebt, kann ihr ja enthoben bleiben, wenn er seine Gedanken in Verben ausdrückt und sie nicht in Verbalsubstantive zusammendrängt. Statt mit Koser zu sagen: Das angriffsweise vorgehen entsprach der Lage wie der inneren Natur Friedrichs, könnte man ja auch zufügen: So angriffsweise vorzugehn oder daß er so angriffsweise vorging, entsprach usw.
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