Vater, ich rufe dich! Wer ruft dem Heer der Sterne?
Buch | Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs. |
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Seitenzahlen | 196 - 196 |
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Unsicherheit |
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In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle
Behandelter Zweifelfall: | |
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Genannte Bezugsinstanzen: | Keller - Gottfried, Goethe - Johann Wolfgang, Langbehn - Julius, Volk |
Text |
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Natürlich steht bei rufen überwiegend der vierte Fall, und der dritte nur dann, wenn mit zarter Andeutung innerlicher Teilnahme bezeichnet werden soll, daß jemand nicht geradezu mit Namen angerufen wird, sondern ein Rufen ihm nur gilt, vor allem, wenn der Aufenthalt dessen, der gerufen werden soll, nicht bekannt ist oder mit der bloßen Namensnennung nichts erreicht wird. Den Volkston hat Goethe getroffen: Sie wird bei Susen sein, ruft ihr doch; gleich treffend steht bei Langbehn: So rief der deutsche Volksgeist den Gelehrten und sie antworteten nicht; so ruft der deutsche Volksgeist den Gelehrten noch heute und sie antworten nicht; und geradezu mit leibhafter Scheu bei G. Keller: eines jener Gewitter, welche die Sitzungen zuweilen stürmisch machten, aber nur um desto hellerem Sonnenscheine zu rufen. Ganz ähnlich lockt der Jäger dem Rehbocke, einem Vogel, die ihn nicht sehen sollen und die er nicht sieht, während locken sonst den vierten Fall bei sich hat. |
Zweifelsfall | |
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Beispiel | |
Bezugsinstanz | Keller - Gottfried, Goethe - Johann Wolfgang, Langbehn - Julius, Volk |
Bewertung |
Frequenz/überwiegend, geradezu mit leibhaftiger Scheu, gleich treffend |
Intertextueller Bezug |