Verquickung verschiedener Fügungen
Buch | Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs. |
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Seitenzahlen | 275 - 275 |
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Unsicherheit |
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In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle
Behandelter Zweifelfall: | |
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Genannte Bezugsinstanzen: | Schriftsprache, Zeitungssprache |
Text |
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Im letzten Beispiel liegt einer der Fälle vor, in denen man von einer Verquickung verschiedener Fügungen reden muß; aber so begreiflich diese im ungezwungenen Sprechen und zumal zwischen verwandten Fügungen sein mag, so entschieden verrät sie eine Unklarheit und Unaufmerksamkeit, die nicht in die gute Schriftsprache gehört. Diese Unbedachtsamkeit muß umso empfindlicher auffallen, je näher die entsprechenden Glieder einander gerückt sind. Danach wird man fordern dürfen, daß mehrere durch einander entsprechende Bindewörter verbundene gleichartige Sätze eines Satzganzen in der beim ersten anklingenden Form zu Ende geführt werden. Der Verfasser des Höllenbreughel durfte also nicht schreiben: Täuschungen, welche entweder aus leeren Worten, aus unvollständiger Erfahrung und Bildung und (statt oder) aus abergläubischer Gesinnung hervorgehen, und Mitarbeiter der Tgl. R. nicht: In Turgenjews Rauch ist weder Liebe zu etwas und fast gar keine (statt noch irgend welche) Poesie, noch: Die Hütten sind aus Stroh und Rohr hergestellt, bald mit spitzen oder (statt bald) mit flachen Dächern. |
Zweifelsfall | |
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Beispiel | |
Bezugsinstanz | Zeitungssprache, Schriftsprache |
Bewertung |
begreiflich, durfte nicht schreiben, muß umso empfindlicher auffallen, nicht, nicht in die gute Schriftsprache gehört, noch, Unbedachtsamkeit, verrät sie eine Unklarheit und Unaufmerksamkeit, wird man fordern dürfen |
Intertextueller Bezug |