Gewicht-, Maß- und Zahlbestimmungen haben, soweit sie männlichen oder sächlichen Geschlechtes sind und nicht zugleich die Form des Maßes oder Stoff und Wesen des Gemessenen andeuten, nach Zahlwörtern überhaupt die Mehrzahl mit der Einzahl gleichlautend, indem diese Formengleichheit von einzelnen Wörtern aus, wie Mann (3000 Mann Fußvolk), und besonders sächlichen, wie Faß, Fuder, Maß, Pfund, und jüngeren, wie Taler, Meter, bei denen sie organisch ist, für den besagten Fall auch auf andere Wörter dieser beiden Geschlechter sowie auf nicht auf e endigende Feminina übertragen wurde. Während also nie gesagt werden darf: 3 Elle Stoff, 100 Guinee, weil diese weiblichen Wörter auf e enden, heißt es durchaus richtig: 6 Buch Druckpapier, 4 Fuß 5 Zoll, 2 Faß Bier, nur 3 Glas Wein, 5 Schuß Brot, eine Sendung von 25 Stab Bundeisen, für 2 Pfennig und ebenso von Mark: 10 Mark//1 Auch vier Mandel sind ein Schock wird neben 4 Mandeln gesagt; doppelt erklärlich bei dem Einfluß von Stück und Schock und bei dem früher und mundartlich häufigen männlichen (auch sächlichen) Gebrauche.//. Diese erstarrte und versteinerte Form ändert sich nun natürlich auch nicht, wenn diese Wendungen von Verhältniswörtern abhängig werden: mit 4 Stück Hühnern; ein Fluß von 20 Schritt Breite, eine Höhe von 16 1/2 Meter; Der Mietzins wurde mit 12 Taler berechnet (Junker). Die Frage ist nur, auf welche Worte alles diese Art der Mehrzahl übertragen werden dürfe. Von den Zeitteilen haben sie gern Jahr und Monat, doch diese nur im Nominativ und Akkusativ: also drei Jahr alt, für 2 Monat beziehen kann man neben der Form mit e mit der Tägl. R. wohl sagen; aber es heißt nur: während dreier Jahre, in sechs Monaten. Dagegen haben Stock und Schuß diese Form selbst im zweiten und dritten Falle: ein Haus von drei Stock, eine Salve von 20 Schuß (neben: 20 Schüs- $Seite 151$ sen). Dagegen schreibt E. Förster bedenklich: jedes drei Wort lange Bilett und, dies freilich mit manchem anderen: Al e Sonnabend kommt der Vikar zu Hermanns. Überhaupt darf diese Pluralform nicht willkürlich ausgedehnt werden, und an die jüngeren Maße und Münzen, wie Taler, Pfennig, Meter, das Zeichen des Dativs der Mehrzahl anzuhängen, ist kein Fehler; eine Summe von 300 Talern, eine Tiefe von 25 Metern liest man und hört also mit Recht neben den Formen ohne n. Selbst von Faß, Glas, Krug u. ä. tritt ja die wirkliche jetzige Pluralform sofort ein, wenn der Zusammenhang zugleich an die Form und das Aussehen der Meßgefäße denken läßt: Glücklicherweise ergriff das Feuer die 20 Fässer mit Erdöl nicht, die in der Niederlage lagen.
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