Matthias(1929) Ein Achtel von ein Viertel: Unterschied zwischen den Versionen
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|KapitelText=Der eine seltene tritt dann ein, wenn die gebeugte Form die Bedeutung des Ausdruckes verändern würde. Das wollte z. B. Fr. Th. Vischer vermeiden, wenn er schrieb: ''In Altes und Neues habe ich meine Überzeugung darüber ausgesprochen''; hätte er geschrieben: ''In Altem und Neuem'' usw., so hätte das nicht nur durch jenen Titel ganz genau bestimmte Aufsätze, sondern überhaupt ältere und neuere bezeichnen können. — 2. ''bis zu'' tritt in der Bedeutung ''gegen'', fast wie ein Umstandswort, also ohne die Fügung zu beeinflussen, vor den Wer- oder Wenfall: ''Bis zu drei verschiedene Besucher soll die Frau empfangen haben'' (D. Ztg. 1918). — 3. Der dritte Fall liegt beim Rechnen mit unbenannten Zahlen, besonders Bruchzahlen, vor: ''1/2 x 1/4 = Einhalb multipliziert mit ein Viertel ist'' (''gibt'') 1/8''. | |KapitelText=Der eine seltene tritt dann ein, wenn die gebeugte Form die Bedeutung des Ausdruckes verändern würde. Das wollte z. B. Fr. Th. Vischer vermeiden, wenn er schrieb: ''In Altes und Neues habe ich meine Überzeugung darüber ausgesprochen''; hätte er geschrieben: ''In Altem und Neuem'' usw., so hätte das nicht nur durch jenen Titel ganz genau bestimmte Aufsätze, sondern überhaupt ältere und neuere bezeichnen können. — 2. ''bis zu'' tritt in der Bedeutung ''gegen'', fast wie ein Umstandswort, also ohne die Fügung zu beeinflussen, vor den Wer- oder Wenfall: ''Bis zu drei verschiedene Besucher soll die Frau empfangen haben'' (D. Ztg. 1918). — 3. Der dritte Fall liegt beim Rechnen mit unbenannten Zahlen, besonders Bruchzahlen, vor: ''1/2 x 1/4 = Einhalb multipliziert mit ein Viertel ist'' (''gibt'') 1/8''. | ||
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Aktuelle Version vom 3. Mai 2017, 11:17 Uhr
Buch | Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs. |
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Seitenzahlen | 150 - 150 |
Nur für eingeloggte User:
Unsicherheit |
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In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle
Behandelter Zweifelfall: | |
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Genannte Bezugsinstanzen: | 20. Jahrhundert, Vischer - Friedrich Theodor, Zeitungssprache |
Text |
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Der eine seltene tritt dann ein, wenn die gebeugte Form die Bedeutung des Ausdruckes verändern würde. Das wollte z. B. Fr. Th. Vischer vermeiden, wenn er schrieb: In Altes und Neues habe ich meine Überzeugung darüber ausgesprochen; hätte er geschrieben: In Altem und Neuem usw., so hätte das nicht nur durch jenen Titel ganz genau bestimmte Aufsätze, sondern überhaupt ältere und neuere bezeichnen können. — 2. bis zu tritt in der Bedeutung gegen, fast wie ein Umstandswort, also ohne die Fügung zu beeinflussen, vor den Wer- oder Wenfall: Bis zu drei verschiedene Besucher soll die Frau empfangen haben (D. Ztg. 1918). — 3. Der dritte Fall liegt beim Rechnen mit unbenannten Zahlen, besonders Bruchzahlen, vor: 1/2 x 1/4 = Einhalb multipliziert mit ein Viertel ist (gibt) 1/8. |
Zweifelsfall | |
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Beispiel | |
Bezugsinstanz | 20. Jahrhundert, Zeitungssprache, Vischer - Friedrich Theodor |
Bewertung |
Berechtigte, Frequenz/seltene |
Intertextueller Bezug |