Bestimmungen über die Anwendung der drei Adjektivformen
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Buch | Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs. |
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Seitenzahlen | 62 - 63 |
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Unsicherheit |
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In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle
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Genannte Bezugsinstanzen: | Hölderlin - Friedrich |
Text |
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§ 77. Die meisten Schwankungen und Fehler, die bei der Adjektiv-flexion vorfallen, beruhen auf einer Verschiebung der hier durch die Satz-fügung gegebnen Grenzen, innerhalb deren die starke und die schwache Beugung eintritt, mag sie nun geschichtliche Berechtigung gewonnen haben oder von Nichtwissen und falscher Regelung herrühren. Bestimmungen über die Anwendung der drei Adjektivformen. 1. Nach dem bestimmten Artikel und nach dieser, jener, jeder, solch, der- $Seite63$ selbe und derjenige, die in allen Fällen die pronominale Deklination haben, sowie nach dem unbestimmten Artikel, nach kein und nach allen mehr-geschlechtigen Fürwörtern wie mein, dein, ihr, sein, unser, euer, welcher, soweit sie die pronominalen Endungen haben, steht das Adjektiv in der schwachen Form. 2. Wenn kein Artikel oder kein solches Fürwort mit pro-nominaler Deklination oder zwar ein solches Fürwort, aber ohne pronominale Endung (wie besonders im Nom. Sing. Mask. und Neutr., bei welch und solch auch sonst) vorangeht, erhält das Adjektiv selbst die starken (pronominalen) Formen. 3. Die unveränderte Form steht haupt-sächlich als Satzaussage (die Bäume sind grün), worüber mehr beim ein-fachen Satze; als Beifügung nur bei Nachstellung: Röslein rot, ein Mär-chen gar schnurrig, bei Hölderlin sogar: Seliges Griechenland, du Haus der Himmlischen alle; und mehr formelhaft, vertraulicher und ausnahms-weise statt der starken Form des sächlichen Nominativs und Akkusativs der Einzahl selbst vor dem Hauptworte: Auf gut Glück! Ein harmlos Volk von Hirten. |
Zweifelsfall | |
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Beispiel |
dieser, jener, jeder, derselbe, derjenige, kein, mein, dein, ihr, sein, unser, euer, welcher, grün, welch, solch, rot, schnurrig, Seliges, gut, harmlos, alle |
Bezugsinstanz | Hölderlin - Friedrich |
Bewertung |
ausnahmsweise, formelhaft, Frequenz/meisten Fehler, Frequenz/meisten Schwankungen, vertraulicher |
Intertextueller Bezug |