An Ostern, auf Ostern

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Buch Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs.
Seitenzahlen 154 - 154

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Unsicherheit

In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle

Behandelter Zweifelfall:

Präposition: Auswahl

Genannte Bezugsinstanzen: Keller - Gottfried, Goethe - Johann Wolfgang, Volk, Luther - Martin
Text

Ein feiner Unterschied besteht zwischen den mit Hilfe der Wörtchen auf und an gemachten Zeitangaben. Die mit auf bezeichnen eine zeitliche (auch räumliche) Ausdehnung, bis zu deren Endpunkte eine Tätigkeit oder ein Zustand andauert, und zwar meist beachteter und gewünschter Weise: Der Pünktliche trifft auf die Minute ein; man mietet auf drei Jahre; man geht auf eine Stunde plaudern; indem statt der Zeit das, womit sie ausgefüllt wird, gesetzt wird: die Nachbarin kommt auf eine Tasse Kaffee. Es kann nicht wundernehmen, daß daraus allmählich der Brauch erwuchs, dieses Wörtchen auf solche Zeitangaben zu beschränken, die deutlicher oder versteckter den Begriff des Zieles und Zweckes mit enthalten. Während es also früher auch bei Angabe eines beliebigen Zeitpunktes der Vergangenheit ganz gleichbedeutend mit an (in) stehn konnte//1 Vgl. bei Luther: Auf Montag der ersten Woche nach Advent zog Heinrich durch das Stift.//, bezeichnet es bei Goethe und im Volksmunde nur einen Punkt der Zukunft, der als Ziel gleichsam in der Höhe weit draußen liegt. Charlotte war überzeugt, Ottilie werde auf seinen Geburtstag wieder zu sprechen anfangen, hat jener geschrieben, und das Volk sagt: es wird Regen geben auf die Nacht, und unterscheidet nachahmenswert: Ich bin am Sonnabende (d. h. den letzten Sonnabend) dort gewesen, und: Er wird mich auf den Sonntag (= den nächsten, bevorstehenden Sonntag), aufs Jahr besuchen, gerade wie bei G. Keller ein Mädchen den Anspruch erhob, auf nächste Ostern bei der Mutter als Buchhalterin einzutreten.

Scan
Matthias(1929) 154-154.pdf


Zweifelsfall

Präposition: Auswahl

Beispiel
Bezugsinstanz Luther - Martin, Goethe - Johann Wolfgang, Keller - Gottfried, Volk
Bewertung

meist beachtete und gewünschte Weise, nachahmenswert

Intertextueller Bezug