Äußere Mittel zur Besserung

Aus Zweidat
Version vom 1. März 2018, 12:36 Uhr von DeletedUser (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Hinweis: Dieses Kapitel ist derzeit noch in Bearbeitung. Die angezeigten Informationen könnten daher fehlerhaft oder unvollständig sein.

Buch Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs.
Seitenzahlen 430 - 430

Nur für eingeloggte User:

Unsicherheit

In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle

Behandelter Zweifelfall:

Zweifelsfall Importplatzhalter

Genannte Bezugsinstanzen: Zeitungssprache
Text

Das wirksamste Mittel, dem Unwesen zu steuern, das diese Leute namentlich im heimatlichen Teile und auf den Anzeigen-Seiten der Blätter treiben, könnten durch einen freien Entschluß gar wohl — größere Zeitungen anwenden. Sie dürften nur bekannt geben, daß sie künftig alle Anzeigen von einem Angestellten durchsehn und etwa falsche berichtigen lassen würden, natürlich ohne dafür und für etwa mehr benötigte Worte etwas zu berechnen. Große Zeitungen hielten das Opfer schon aus. Einige Unzufriedene, die zunächst von Anmaßung reden und vielleicht auch mit Entziehung der Kundschaft drohen sollten, würden sehr bald schweigen, solche zumal, die sich auf einmal schwarz auf weiß trotz einem im besten Schriftdeutsch reden sähen. Die Wirkung würde bald gewaltig sein. Wie jetzt das Schlechte — denn man muß nur sehen, wie solche Anzeigen gewöhnlich eine von der anderen abgeschrieben werden —, so würden dann gute oder doch bessere Muster nachgeahmt werden; im Erscheinungsorte nicht bloß, sondern bald auch in weitem Umkreise bis in die kleinsten Städtchen mit ihren kleinen Blättchen, für die immer, für beide, Städtchen wie Blättchen, das eine und das andere bedeutendere Blatt die Quelle ist nicht nur für den Stoff, sondern auch für einen guten Teil der Sprache. Auch die Berichte über Örtliches und Heimatliches könnten bald besser werden, wenn sie die Schriftleitungen nicht meist durch recht Unberufene einzogen und wenn Berufnere von selber ihre Berichte einschickten, die nicht lange ohne Nachahmung bleiben würden. In dem Sinne Zeitungsmann zu sein, wäre wahrlich ein Verdienst des einzelnen und ein Segen für alles, was deutsch schreibt und liest.

Doch genug der allgemeinen Ratschläge; vielmehr noch einige auch dem Gebildeten von heute sehr nötige Hinweise auf verschiedene Erscheinungen, in denen sich verrät, wie sehr das Sprachgefühl, der Sinn für die Bedeutung der Wörter abgestumpft ist; wähnt man doch oft, mit den einfachsten und treffendsten Ausdrücken nicht mehr genug zu sagen, und glaubt immer, wer weiß wie dick auftragen zu müssen.

Scan
Matthias(1929) 430-430.pdf


Zweifelsfall

Zweifelsfall Importplatzhalter

Beispiel
Bezugsinstanz Zeitungssprache, Zeitungssprache
Bewertung

besten Schriftdeutsch, Erscheinungen, mit denen sich verrät, wie sehr das Sprachgefühl, der Sinn für die Bedeutung der Wörter abgestumpft ist, gute oder doch bessere, Schlechte, Unwesen

Intertextueller Bezug