Das Attribut
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Buch | Wustmann (1903): Allerhand Sprachdummheiten. Kleine deutsche Grammatik des Zweifelhaften, des Falschen und des Häßlichen |
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Seitenzahlen | 173 - 174 |
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Unsicherheit |
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In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle
Text |
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Unter den Erweiterungen, die ein Satzglied erfahren kann, stehen obenan das Attribut und die Apposition. Ein Attribut kann zu einem Hauptwort in vierfacher Gestalt treten: als Adjektiv (ein schöner Tod), als ab-hängiger Genitiv (der Tod des Kriegers), als Bestim-mungswort einer Zusammensetzung (der Heldentod), endlich in Form einer adverbiellen Bestimmung (der Tod auf dem Schlachtfelde, der Tod fürs Vater-land). Auch gegen die vierte Art ist, wie ausdrück-lich bemerkt werden soll, nichts einzuwenden; es ist untadliges Deutsch, wenn man sagt: das Zimmer oben, eineWohnung in der innern Stadt, der Weg zur Hölle, die Tötung im Duell, die preußische Mobilmachung im Juni. Manche getrauen sich zwar nicht, solche Attribute zu schreiben, sie meinen immer ein befindlich, belegen (be!), stattgefunden, erfolgt oder dergleichen dazusetzen zu müssen; aber das ist eine überflüssige und häßliche Umständlichkeit.//* Entsetzlich ist allerdings der Titel einer neugegründeten Zeit-schrift: Deutsche Erde. Beiträge zur Kenntnis deutschen Volks-tums allerorten und allerzeiten.// Bisweilen kann man ja nun zwei solche Attribut-arten miteinander vertauschen, ohne daß der Sinn ver-ändert wird, aber durchaus nicht immer. Auf wenigen Gebieten unsrer Sprache herrscht aber jetzt eine so grauen- $Seite 174$ volle Verwirrung wie auf dem der Attributbtldung; hier wird jetzt tatsächlich alles durcheinander gequirlt. |
Zweifelsfall | |
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Beispiel | |
Bezugsinstanz | Zeitungssprache |
Bewertung |
Entsetzlich, überflüssige und hässlische Umständlichkeit, untadliges Deutsch |
Intertextueller Bezug |