Der Getötete drang auf ihn ein

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Buch Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs.
Seitenzahlen 434 - 435

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Unsicherheit

In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle

Text

Nicht besser ist es, wenn namentlich in Berichten aus dem Gerichtssaale und in Familienanzeigen eine Person, über deren Verbrechen oder Entscheiden und über deren Anklange, Mißhandlung, Ermordung u. dgl. man berichtet, nicht wieder $Seite 435$ mit dem Namen oder durch ein Fürwort bezeichnet wird, sondern mit einem Mittel- oder Eigenschaftswort wie der Selige, Tote, Verstorbene, der Angeklagte, Beschuldigte u. dgl.; denn sehr oft wird dieses Streben befriedigt um den Preis eines sachlichen Widerspruches zwischen der Bezeichnung und der Lage oder Handlung der Person, für die sie gerade angewandt wird. Oder kann einem nicht bei dem Satze: Ich erkannte den Verstorbenen, trotzdem wir uns in 28 Jahren nicht gesehen hatten, sogleich wieder, der Gedanke kommen, der Berichterstatter habe den Freund auf dem Totenbette noch erkannt? Mit Recht spotteten denn auch die „Wespen" über den gespensterhaften Eindruck, den Meldungen hervorrufen wie: Der Getötete drang wiederholt auf ihn ein, oder gar: Es wurde eine Leiche geborgen, die zahllos Selbstmorde verübt (!) hat. Ähnlich ungenau muß man es nennen, wenn aus der Vorgeschichte eines Verbrechers als von dem Angeklagten erzählt wird, weil er dies da noch gar nicht gewesen ist.


Zweifelsfall

Zweifelsfall Importplatzhalter

Beispiel
Bezugsinstanz Behördensprache, Fachsprache (Rechtswissenschaft), Zeitungssprache, Zeitungssprache, Zeitungssprache
Bewertung

gespensterhaften Eindruck, mit Recht spotteten denn auch die "Wespen", Nicht besser, Preis eines sachlichen Widerspruches

Intertextueller Bezug