Der oder die Gneisenau

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Buch Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs.
Seitenzahlen 41 - 41

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Unsicherheit

In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle

Behandelter Zweifelfall:

Eigennamen: Genusvarianz

Genannte Bezugsinstanzen: Meyer - Conrad Ferdinand, Ursprünglich, Schiller - Friedrich, Literatursprache, Zeitungssprache
Text

kann wohl schwankend fragen, wer das weibliche Geschlecht für Schiffsnamen, zumal in den Zeitungen vorherrschen sieht und doch den Widerspruch empfindet zwischen dem weiblichen Geschlechtswort und dem Namen des Mannes Gneisenau, dessen Andenken mit solcher Benennung geehrt werden sollte. Er ist mit solchem Empfinden durchaus auf dem rechten Wege. Die Vorsetzung des weiblichen Geschlechtswortes vor alle Schiffsnamen, auch die nicht weiblichen Geschlechts, ist bloße Engländerei, die unser Sprachgefühl desto mehr verletzt, je geläufiger uns das zur Schiffsbenennung benutzte Wort mit anderm Geschlechtswort ist, wie ja natürlich alle männlichen und sächlichen Gattungsnamen. Also sage man zwar: die Möve, aber: der Panther, das Vaterland, und ebenso bei Personennamen zwar: die Freya, aber: der Ägir, der Blücher. Nur bei Städte- und Ländernamen widerstrebt der Wunsch, zwischen ihrer eigentlichen Bedeutung (das schöne Dresden, das starke Preußen) und ihrer Verwendung als Schiffsnamen zu unterscheiden, dem ursprünglichen einheimischen Geschlecht; hier findet aber die weibliche Benennung: die (starke) Preußen, die (schlanke) Hamburg auch ihre Rechtfertigung in der weiblichen Gestalt, in der uns diese Gebilde von je durch die Kunst vor Augen gestellt worden sind: Borussia, Hammonia, wie in dem Vorgange der Dichter: die rege Zürich, die edle Bern sagt Schiller, und der edeln Zürich auch C. F. Meyer.


Zweifelsfall

Eigennamen: Genusvarianz

Beispiel
Bezugsinstanz Meyer - Conrad Ferdinand, Literatursprache, Schiller - Friedrich, ursprünglich, Zeitungssprache
Bewertung
Intertextueller Bezug