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Buch Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs.
Seitenzahlen 151 - 151

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Unsicherheit

In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle

Behandelter Zweifelfall:

Präposition: Auswahl

Genannte Bezugsinstanzen: Platter - Thomas, Süddeutsch, Zeitungssprache, Frankreich
Text

Das für in Anpreisungen von Mitteln für (= gegen) allerhand Gebrechen und Störenfriede, das in Tagesblättern so häufig ist, verdient den Tadel nicht, den es aus Mangel an Einsicht in seine Geschichte gefunden hat//1 Auch in der Redensart etwas dafür können ist für soviel als gegen und so im Grunde davor können nicht viel besser (Wb. IV, I, 655) als das besonders süddeutsche dazu können: Daß das preußische Wappentier eine so fatale Ähnlichkeit mit dem Reichsadler hat, dazu kann niemand etwas (Würzb. Journ. in der Tägl. R.).//, und man mag ruhig weiter anzeigen die Besten Mittel für Rheumatismus, Kopfweh, und andere anpreisen als gut für Brustschmerzen oder für Motten, Mäuse und ähnliches Ungetier. — Dagegen ist die Hinwendung von für in den folgenden Sätzen nichts als Nachahmung des Französischen: einen Brief für (statt nach) Paris auf die Post geben; es ist kein Schiff für (statt nach) Triest in Rimini; dafür (statt dazu; so) angelegt sein; für (statt auf) acht Tage vereist, wohl auch seine Verachtung für jemand (statt jemandes) zu erkennen geben//2 Dagegen heißt es Gallizismen riechen, wenn auch Zuneigung für jemand fassen für einen erklärt wird; ebenso rauh, freundlich, hart mit jemand sein. Schon Th. Platter, der vom Französischen nichts wußte, klagt, daß man rauh mit ihm war.//.

Scan
Matthias(1929) 151-151.pdf


Zweifelsfall

Präposition: Auswahl

Beispiel
Bezugsinstanz Süddeutsch, Zeitungssprache, Frankreich, Platter - Thomas
Bewertung

verdient den Tadel nicht, nicht viel besser, Nachahmung des Französischen, Gallizismen riechen

Intertextueller Bezug