Trotz alledem muß eindringlich vor Gleichmacherei zugunsten des ersten Falles gewarnt werden. Vor allem sollte dieser den Zeitwörtern fernbleiben, die mehr die subjektive Auffassung eines Verhältnisses oder Zustandes als die objektive Feststellung und Klarlegung eines wirklich vorhandenen ausdrücken; es seien davon nur: sich bekennen, - ansehen, - betrachten, - hinstellen, - geben genannt. Also nicht: Er hat sich als Angehöriger der evangelischen Kirche bekannt, vielmehr mit Goethe: Er bekannte sich selbst als Mitschuldigen ihrer (!) Vergehungen; mit Lessing: Sagt $Seite 225$ Euerm Patriarchen, ich müsse mich noch als Gefangenen betrachten; mit G. Hauptmann (E. Quint): So empfand er fast nur noch sein Dasein als Geist, als heiligen Geist und also als göttlich, und mit Trentini: Jetzt büßte es das ganze Haus, daß ich mich offiziell als Sozialdemokraten bekannt habe. Ebenso zeigt für sich geben der Satz der Tgl. R. das Gewöhnlichere: Es ist anstrengend, einem Gefühlsschwärmer, als welchen Paderewski sich ausschließlich gab, einen langen Abend hindurch zu folgen, wenn es auch nach der vorigen S. ebendort in einem andern nur heißen konnte: Als der ganze Luther gibt er sich auch in den Briefen an seine Freunde. Das Schlimmste ist es natürlich, wenn der bei rückbezüglichen Zeitwörtern oft mögliche erste Fall auch auf ihren transitiven Gebrauch übertragen wird, wo er unmöglich ist, wie in dem Beispiele: Man bezeichnete ihn als ergebner Diener des Kaisers (Köln. Ztg.)
|