Zu nichts, zu etwas, von was, wovon
Buch | Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs. |
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Seitenzahlen | 144 - 144 |
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Unsicherheit |
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In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle
Behandelter Zweifelfall: | |
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Genannte Bezugsinstanzen: | Schreiber guten Stils, Vischer - Friedrich Theodor, Mörike - Eduard, Wiese (?), Keller - Gottfried, Schriftsprache, Umgangssprache |
Text |
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Zu Präpositionen mit dem Genetiv und besonders Dativ tritt der sächliche Akkusativ der einen Genetiv und Dativ dieses Geschlechtes entbehrenden rückbezüglichen, fragenden und unbestimmten Fürwörter was und etwas; und da es für die unbestimmten keine Abhilfe gibt (aus nichts, zu etwas mehr), so ist die Fügung auch für die ersten beiden Arten kein Fehler, jedenfalls besser, als wenn die nur dem persönlichen Maskulinum zukommende Form wem vom Neutrum also angewendet wird: Die tiefste Einwirkung, welche ein Mensch erfahren kann, ist, daß er erkennt, zu wem er geschaffen ist (Wiese). Nicht ohne Recht hat also ein so feiner Stilist wie Fr. Th. Vischer gewagt: ehe noch deutlich gesagt ist, von was eigentlich die Rede ist; Mörike: Ich sehne mich und weiß nicht, nach was; und G. Keller: von was allem, und: daß meine Anlagen zu was gut sind. Immerhin kann nicht geleugnet werden, daß sich darin öfter eine Steigung zur Bequemlichkeit der gewöhnlichen Sprache verrät; und der Schriftsprache gemäßer stehen die entsprechenden Pronominaladverbien wozu, womit, usw. zur Verfügung. |
Zweifelsfall | |
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Beispiel | |
Bezugsinstanz | Schreiber guten Stils, Vischer - Friedrich Theodor, Keller - Gottfried, Umgangssprache, Mörike - Eduard, Schriftsprache, Wiese (?) |
Bewertung |
besser, der Schriftsprache gemäßer, kein Fehler, Neigung zur Bequemlichkeit, nicht ohne Recht |
Intertextueller Bezug |