Kläger, Verfasser u. ä. statt Fürwörter

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Buch Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs.
Seitenzahlen 122 - 122

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Unsicherheit

In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle

Behandelter Zweifelfall:

Gebrauch des Artikels

Genannte Bezugsinstanzen: Behördensprache, Gesprochene Sprache, Schriftsprache, Zeitungssprache, Sprache der Politik
Text

Die hierin die Erbin des Latein gewordenen Kanzleisprache und ihr nach Schriftführer, Berichterstatter und Kritiker haben sich für ihren Stil außerdem das Recht zugesprochen, in Beziehung auf den gleich eingangs namentlich aufgeführten Kläger(in), Beklagten, Redner, Verfasser, Rezensenten und Referenten oder Berichterstatter diese Wörter ohne Artikel zu setzen, im allgemeinen nicht nachahmenswert, da der Gattungsname in Beziehung auf das Einzelwesen den Artikel erst recht benötigt und da durch die etwaige Bequemlichkeit die Unbequemlichkeit nicht aufgewogen werden kann, die in dem Einschmugeln dieser breiten Hauptwörter statt der meist völlig ausreichenden einfachsten Fürwörter liegt. Die gesprochene Sprache kennt die Unsitte nicht, und aus dem Reichstage lesen wir immer ähnlich: Ich muß dem Vorredner widersprechen. Der (Herr) Vorredner ist im Irrtum, nie bloß Vorredner.

Scan
Matthias(1929) 122-122.pdf


Zweifelsfall

Gebrauch des Artikels

Beispiel
Bezugsinstanz Zeitungssprache, gesprochene Sprache, Behördensprache, Sprache der Politik, Schriftsprache
Bewertung

Bequemlichkeit, breiten, nicht nachahmenswert, Unbequemlichkeit, Unsitte, völlig ausreichenden einfachsten

Intertextueller Bezug