Ähnlich braucht auch in dem umgekehrten Falle, daß das nämliche Hauptwort oder Fürwort zu zwei oder mehr Verhältniswörtern gehört, auch wenn diese verschiedene Fälle fordern, das abhängige Wort doch nur einmal hinter dem letzten gesetzt zu werden, wenn seine Form so gut der eine wie der andere von den Verhältniswörtern geforderte Fall sein kann. Man kann also nicht nur sagen: auf wie unter der Ministertribüne, sondern auch: mit oder ohne Augenglas, mit oder ohne Vorspann, von und durch Leidenschaft, und mit G. Keller: mit und ohne Musik. Nur wenn die von den Präpositionen geforderten Fälle des Hauptwortes verschieden gestaltet sind, genügt es nicht, dies nur einmal zu setzen, und es ist hart, zu sagen: in wie außerhalb Deutschlands statt inner- wie außerhalb Deutschlands oder in wie außer Deutschland; mit oder doch nicht ohne nationale Geisteskräfte statt mit nationalen Geisteskräften oder doch nicht ohne sie; bis zu und teilweise unter die Kurse vom vorigen Samstag statt bis zu den Kursen vom vorigen Samstag und teilweise darunter, in und um die Dongolanerzeriben statt in den Zeriben und darum (um sie) herum, noch gar so gewaltsam wie ein Herrscher bei einer Truppenverpftlichtung: in und um meinem Wohnort, meiner Hauptstadt stehn statt in meinem Wohnort, meiner Hauptstadt oder in ihrer Umgebung und $Seite 137$ selbst W. Raabe einmal: auf und um der roten Schanze. Das Mittel, durch das man den Fehler vermeiden kann, ist also, außer der nur bei besonderm Nachdrucke zu empfelenden Wiederholung eines Hauptwortes, dessen Aufnahme durch Fürwörter, darunter aber erst zuletzt derselbe, oder durch Adverbien. Wo kein solches Mittel anspricht, bleibt die Glätte des Ausdrucks seiner Geschlossenheit geopfert wie von Friedr. Bab: dieses Dichtwerden in und um das Individuum. Auch der sorgfältige Stilist P. Ernst schreibt: das besondere preußische Wesen bildete sich unter und durch Friedrich den Gr., und: Das war keine für und mit diesem Gehalt geschaffene Form.
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