Gegen die Forderung des Ebenmaßes verstößt es im allgemeinen, wenn bei Vereinigung solcher Wendungen die eine mit, die andere ohne Artikel erscheint, immer vorausgesetzt, daß sachlich gleiche Bedeutung beider Glieder möglich wäre. Also hätte die Augsburger Allgemeine Zeitung nicht schreiben sollen: solange ich statt mit Geld mit dem Kredit, sondern mit Kredit zahlen kann; Bornhak nicht: Der Protestantismus wurde von ... Firmian unter Schutz des Kaisers und der Mithilfe der Jesuiten sehr bedrückt. Überdies wird der Artikel vor Schutz hier auch durch den Zusatz des Kaisers nötig; denn wenn ein Hauptwort, selbst eins, das an sich formelhaft ohne Geschlechtswort steht, durch eine Beifügung, sei diese ein Genetiv, ein Infinitiv mit zu oder ein Satz mit daß, nach seiner Art fest bestimmt $Seite 127$ und umgrenzt wird, drückt sich dieses Verhältnis gewöhnlich im Vorangehen des Artikels aus. Es heißt wohl: Habe Gott vor Augen und im Herzen, auch einem etwas vor Augen führen, in ganz sinnlicher, eigentlicher Bedeutung aber: Noch dazu spielte sich der aufregende Auftritt vor den Augen des Königs ab. Man sagt: ein verfallenes Gebäude, ein leck gewordenes Schiff wieder instandsetzen; aber anderseits wie Koser: Der König setzte seinen Unterhändler in den Stand, nötigenfalls auf Oberschlesien zu verzichten. So hätte denn Zschokke nicht schreiben sollen: Er hatte seine Ankunft gemeldet, doch mit Befehl, sondern mit dem Befehl, keinem seine Rückkehr zu verraten, oder gar doppelt falsch, da Wort auch weder Begriffs- noch Stoffname ist (§ 133): Du hast mir Wort (statt das oder dein Wort) gegeben, mein Begleiter zu sein; auch G. Keller nicht: in Zeit einer Stunde, noch Jensen: Sein Äußeres hatte ihm von jeher Zuneigung, sondern die Zuneigung des weiblichen Geschlechts entgegen gebracht. Ebenso tadelnswert hat H. Kurz geschrieben: Der Heliand soll aus Auftrag Ludwigs des Frommen ... verfaßt sein, und zwei Mitarbeiter der Täglichen Rundschau: in Richtung auf Tabora und auf den Gebirgsstock des Kilimandscharo und auf Bitte (statt auf Bitten oder die Bitte) des Präsidenten.
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