Auch zu den Zusammensetzungen mit -wärts gehört die Präposition nach ursprünglich nicht, freilich noch weniger von, da diese Endung die Richtung auf ein Ziel hin bezeichnet. Soweit es besondere
Bezeichnungen für das entsprechende Ruheverhältnis gibt, wie unten neben abwärts oder niederwärts, oben neben aufwärts, vorn neben vorwärts, hinten neben rückwärts, innen neben einwärts, abseits neben seitwärts, darf denn auch der Unterschied zwischen diesen beiden Formen nicht dadurch verwischt werden, daß man den Bildungen auf -wärts durch Vorsetzung von nach und von die Kraft nimmt, von selber die Dichtung anzuzeigen. So unnötig breit schreiben besonders süddeutsche Bergbesteiger, wie heroben statt oben, auch oft: so wandten wir uns nach seitwärts (statt nur: seitwärts), wir stiegen noch 100 m nach aufwärts. Immerhin ist, was die Sprachform als ein Nichtungsverhältnis darstellt, oft sehr leicht als eins der Ruhe aufzufassen: Sarmatien, welches ostwärts (nach Osten hin und doch auch im Osten) das Kaspische Meer zur Grenze hat (Lohenstein), und bei einigen Bildungen mangelt für den heutigen Sprachstand überhaupt ein entsprechendes Adverb, das die Ruhe bezeichnete, so bei ost-, süd-, west-, nordwärts; oder sie sind in besonderer Bedeutung $Seite 34$ üblich, wie auswärts = in der Umgegend eines Ortes oder im Auslande. Dann ist es nur ein natürlicher Ersatz, den sich die Sprache geschaffen hat, wenn sie diese fünf Bildungen auch auf die Frage wo? antworten läßt und vor auswärts sowohl nach als von und vor jene vier gelegentlich von setzt; Zum Frankfuße geprägt, wäre unser ganzes Gold nach auswärts abgeflossen — von auswärts bezogene Waren. Die Weserzeitung durfte so gut schreiben: von nordwärts, als G. Freytag: du kamst von ostwärts aus der Fremde oder es sind Wenden von ostwärts.
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