Schwanken zwischen Pluralformen mit und ohne Umlaut
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Buch | Matthias (1929): Sprachleben und Sprachschäden. Ein Führer durch die Schwankungen und Schwierigkeiten des deutschen Sprachgebrauchs. |
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Seitenzahlen | 46 - 48 |
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Unsicherheit |
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In diesem Kapitel behandelte Zweifelsfälle
Behandelter Zweifelfall: | |
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Genannte Bezugsinstanzen: | Niederdeutsch, Oberdeutsch, Böhmen, Bartsch - Rudolf Hans, Fachsprache (Mathematik), Oberrhein, Alt, Mitteldeutsch, Mundart, Norddeutsch, Schiller - Friedrich, Schriftsprache, Süddeutsch, Sachsen, Mähren, Literatursprache, Gehobene Sprache, Trentini - Albert von |
Text |
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Umgekehrt ist der ursprünglich durchaus starken und männlichen Form der Muskel (des Muskels) nicht mehr nur im gemeinen Leben, sondern auch im Schrifttum das Femininum die Muskel und von daher die nur schwache Mehrzahl Muskeln beigesellt worden. Gegenüber der süddeutschen männlichen Form: der Kartoffel, Mehrzahl: die Kartoffel, ist durchaus die weibliche Form: die Kartoffel, Mehrzahl: die Kartoffeln herrschend geworden. Überhaupt bedroht dieser schwache Plural besonders die Wör-ter auf -er und -el, sodaß z. B. neben den Formen ohne n auch die Stiefeln, Pantoffeln, Ziegeln, diese erleichtert durch das Femininum die Ziegel neben der Ziegel, die Trümmern//*) Wenn auch die Form auf einem Femininum die Trümmer beruht, das irrtüm-lich aus dem zum Maskulinum der Trumm gehörigen Plur. die Trümmer angesetzt wurde.// und auch Flittern als untadelig gelten müssen. Bei Möbel dagegen ist die Mehrzahl Möbeln bereits stark im Rückgange, und die Fenstern, Leuchtern, Messern, Schiefern gehören noch bloß der Mundart, besonders der Sachsen an der oberen Elbe und die Kipferln nur dem Bairisch-Österreichischen an. — Über die Biegung der Gewichte und Maßzahlbestimmungen vgl. § 160, 3. |
Zweifelsfall | |
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Beispiel |
Gärten, Därme, Füchse, Täg, Kärst, Hölm, Krägen, Mägen, Gülden, Reichstäge, Bröte, Kästen, Läger, Flore, Flöre, Äle, Aale, Fünde, Funde, Sättel, Schächte, Schnüre, Schnuren, Hämmer, Klüfte, Kluften, Schlöte, Päcke, Packen, Stähle, Fäden, Faden, Hanswürste, Schalke, Schälke, Halle, Hälle, Schalle, Schälle, Herzoge, Herzöge, Luchse, Lüchse, Prächte, Prachten, Rohre, Fernrohre, Röhre, Fernröhre, Gäule, Gaule, Geschmäcker, Geschmäcke, Gaue, Gewande, Gewänder, Lande, Länder, Mahle, Gemahle, Gastmähler, Male, Wundenmale, Denkmale, Denkmäler, Muttermäle, Monden, Schwanen, Schwäne, Tale, Täler, Bogen, Druckbogen, Regenbogen, Triumphbogen, Bögen, Kreisbögen, Bändern, Bande, Gesichte, Gesichter, Lichter, Lichte, Nachdrucke, Vordrucke, Drücke, Pflanzenabdrücke, Eindrücke, Füße, Münzfuße, Männer, Mann, Staatsmänner, Ehrenmänner, Ehemänner, Mannen, Leute, Kaufleute, Bergleute, Fuhrleute, Hofleute, Arbeitsleute, Landleute, Edelleute, Scheiterhaufen, Scheite, Örter, Horn, Tuch, Horne, Tuche, Tücher, Mineral-Wässer, Worte, Wörter, Fremdwörter, Dinge, Dinger, Stifte, Stifter, Stifte, Schilder, Schilde, Schilderhaus, Bretterhaus, Schild |
Bezugsinstanz | alt, Bartsch - Rudolf Hans, Literatursprache, alt, gehobene Sprache, Fachsprache (Mathematik), Mähren, mitteldeutsch, Mundart, niederdeutsch, Böhmen, norddeutsch, oberdeutsch, Oberrhein, Sachsen, Schiller - Friedrich, Schriftsprache, süddeutsch, Trentini - Albert von |
Bewertung |
altberechtigt, Frequenz /überwiegend, gewöhnlich, gewöhnlicher, häufig, scherzhaft, selten, seltener, Sträuben, unberechtigt, vorherrschend |
Intertextueller Bezug |