Attribut: KapitelText
Aus Zweidat
Dies ist ein Attribut des Datentyps Text.
H
In ganz deutscher Rede bereiten ernstlich nur kleine Wörtchen dieselbe Gefahr. Schreibt doch der Drömlingspfarrer Ebeling nicht nachahmenswert: ''Höchstens war es nur Eingebornen möglich einen Weg zu finden. Ebenso werden die Kreisgerichte auch wieder ins Leben gerufen. Die Schablonenkleider traten dafür'' (''für die bäuerlichen Kleider'') ''an ihre Stelle'' (statt ''ein''). — W. Raabe schreibt: ''... deren Rosse bereits früher schon an das linke Ufer geschafft waren'', und Jensen bietet gar: ''Herrlichkeiten, welche bis noch vor vier bis fünf Jahren sich entfalteten; lediglich nur römisch-keltische Bevölkerung''; und ''Man gelangt fast unvermerkt plötzlich vor die Häuser von Zavelstein''. Kein Wunder, wenn dann auch in Zeitungen: ''fast ausschließlich nur bei jugendlichen Personen, das Verhältnis war durchaus kein sehr freundliches; wofür man eine ganz ziemlich lange Bahn bauen kann'' u. v. ä. zu finden ist. Auch das heut unvermeidliche ''letzten Endes'' (statt: ''am Ende, schließlich, im Grunde'' u. ä.) gehört hierher. +
Mit großer Schnelligkeit, bazillusartig, wie immer, hat sich seit einiger Zeit ein Fehler in der Wortstellung verbreitet, der noch vor zwanzig bis dreißig Jahren ganz undenkbar gewesen wäre, der Fehler, der in Verbindungen liegt, wie den folgenden: ''der Direktor Hittenkofer des Technikums zu Strelitz — das Töchterchen Alice des Herrn Hofhotelier Baumann — die Sektion Sterzing des österreichischen Touristenklubs.'' Hier sind zwei Konstruktionen in- und durcheinander geschoben. Richtig ist es, zu sagen: ''der Direktor Hittenkofer''; hier ist der Name ''Hittenkofer'' das Hauptwort, und ''der Direktor'' eine Apposition dazu. Richtig ist es auch, zu sagen: ''der Direktor des Technikums''; hier ist ''der Direktor'' das Hauptwort, und ''des Technikums'' ein Attribut dazu. Aber falsch ist es, beide Konstruktionen so miteinander zu verbinden, wie es in den angeführten Beispielen geschehen ist; denn dann ist ''Hittenkofer'' das Hauptwort zu der Apposition ''der Direktor'', und gleichzeitig ''der Direktor'' das Hauptwort zu dem Attribut ''des Technikums''. Will $Seite 295$ man beide Konstruktionen verbinden, so kann es nur heißen: ''der Direktor des Technikums zu Strelitz Hittenkofer''. Dann ist ''Hittenkofer'' das Hauptwort, ''der Direktor'' die Apposition dazu, und ''des Technikums'' das Attribut zur Apposition. Wer ein wenig Sprachgefühl hat, für den wird es dieser langen Auseinandersetzung gar nicht bedurft haben. Man denke sich, daß jemand sagen wollte: ''die Ballade Erlkönig Goethes — der Doktor Meurer der Medizin — der Minister von Hammerstein des Innern — der Begründer Ritter der wissenschaftlichen Erdkunde — das Mitglied Eugen Richter des Reichstags'' — jeder würde das für lächerlich und ganz unmöglich halten, und doch wären das ganz ähnliche Verbindungen.//* ''Das Mitglied Eugen Richter des Reichstags'' habe ich wirklich gedruckt gelesen!//
Wer sich den logischen Verstoß, der in solchen Ineinanderschiebungen liegt, nicht klar machen kann, der müßte doch wenigstens stutzig werden, wenn er den abhängigen Genitiv, der sonst immer unmittelbar auf das Wort folgt, von dem er abhängt, hier durch ein dazwischengeschobnes Wort davon getrennt sieht! Es wird aber niemand stutzig: man schreibt ruhig: ''der Redakteur Küchling des Leipziger Tageblatts, der Direktorialassistent Prof. Vogel des städtischen Museums, der Sekondeleutnant von Guttenberg des Infanterieleibregiments, der Prokurist Hermann Becker der Firma Schimmel und Ko., der Insasse Körner des hiesigen Arbeitshauses, der Mönch Bernardus des Klosters St. Stephan, die Villa Achilleion der Kaiserin Elisabeth, die Jacht Meteor des deutschen Kaisers, der Passagierdampfer Großer Kurfürst des Norddeutschen Lloyd, das Pferd Lippspringe des Freiherrn von Reitzenstein, die Komödie Hans Pfriem des Martin Hayneccius, die Marmorbüste Die Verdammnis des kurfürstl. sächs. Hofbildhauers Permoser, der Bezirksverband Sachsen des deutschen Schmiedeverbandes, die Orts'' $Seite 296$ ''gruppe Zeitz des Allgemeinen deutschen Schulvereins, der Zweigverein Berlin-Charlottenburg des Allgemeinen deutschen Sprachvereins'' (!), ''die Haltestelle Zwischenbrücken der Plagwitzer Eisenbahn, die Strecke Faido-Lavorgo der Gotthardbahn'' und (das neueste!): ''Prinz Heinrich der Niederlande''. Und die angeführten Beispiele zeigen, daß der
Fehler keineswegs bloß in Zeitungen grassiert, sondern auch in wissenschaftlichen Werken spukt.
Unleugbar hat der Fehler etwas bequemes, und das Bestreben, ihn zu vermeiden, manchmal etwas unbequemes. Aber wird er dadurch erträglicher? Wem es nicht gefällt, zu sagen: ''die Ortsgruppe des Allgemeinen deutschen Schulvereins Zeitz'' (natürlich ist das häßlich, aber doch nicht wegen der Wortstellung, sondern weil einer Ortsgruppe frischweg ein Städtename beigelegt wird), der sage doch: ''die Zeitzer Ortsgruppe des Allgemeinen deutschen Schulvereins''. Das ist deutsch.
Streng genommen ist es natürlich auch falsch, zu sagen: ''der Wetterbericht Nr. 200 des Meteorologischen Instituts''. Hier drängt sich ''Nr. 200'' eben so störend zwischen die beiden untrennbaren Glieder, wie in den vorher angeführten Beispielen die Eigennamen; deutsch wäre: ''der 200. Wetterbericht des Meteorologischen Instituts''. Ganz falsch ist: ''eine Stiftung von 7000 Mark des Herrn Landgerichtsrat N. — eine Handschrift von 240 Blatt der Münchner Hof- und Staatsbibliothek — die Abteilung für Kriegsgeschichte des Großen Generalstabs — die Adreßbücher für 1896 der Städte Berlin, Bremen und Breslau — der Oberarzt für Hautkrankheiten des städtischen Krankenhauses — Höhenkurort für Nervenschwache ersten Ranges — Friseurgeschäft für Herren und Damen ersten Ranges — der Entwurf zu einem Brunnen des Herrn Werner Stein — das Promemoria an die kurfürstliche Bücherkommission des Professors Ernesti — der Mangel an Selbstbewußtsein und Selbständigkeit der deutschen Mädchen — eine öffentliche Vorlesung gegen Entree'' $Seite 297$ ''der am beifälligsten begrüßten Produktionen — ein großes Konzert mit darauffolgendem Ball der ganzen Kapelle des Füsilierregiments Nr. 36.'' Auch hier sind überall zwei Konstruktionen, und zwar beidemal ein Hauptwort mit Attribut (z. B. ''der Oberarzt des städtischen Krankenhauses'' und ''der Oberarzt für Hautkrankheiten''), in unerträglicher Weise ineinander geschoben, unerträglich deshalb, weil dadurch der Genitiv von dem Wort abgerissen ist, zu dem er gehört. Freilich läßt sich auch in solchen Fällen nicht immer durch bloße Umstellung helfen. Schreibt man: ''der Oberarzt des städtischen Krankenhauses für Hautkrankheiten'', so ist zwar die unsinnige Verbindung: ''Hautkrankheiten des städtischen Krankenhauses'' beseitigt: aber dafür wird nun das Mißverständnis möglich, daß es ein besondres Krankenhaus für Hautkrankheiten gebe. In solchen Fällen bleibt nichts übrig, als ein Partizip zu Hilfe zu nehmen und zu schreiben: ''der an dem städtischen Krankenhaus angestellte Oberarzt für Hautkrankheiten''. Solche Partizipia werden so oft ganz überflüssigerweise hinzugesetzt (vgl. S. 284), daß man schon auch einmal eins hinzusetzen kann, wo es notwendig ist.
Besonders schlimm sind aber nun drei Verstöße gegen die Gesetze der Wortstellung, die zum Teil schon seit alter Zeit, zum Teil auch erst in neuerer Zeit für besondre Feinheiten und Schönheiten gehalten werden und deshalb nicht eindringlich genug bekämpft werden können. Der erste ist:
I
''Ufm Bergli bin i gsässe, ha de Vögle zugschaut; hänt gesunge, hänt gesprunge, hänt's Nestli gebaut'' — heißt es in Goethes Schweizerlied. ''Ich bin gesessen, gestanden, gelegen'' ist das Ursprüngliche, ist aber in der Schriftsprache längst durch ''habe gesessen, gestanden, gelegen'' verdrängt. Nur mundartlich lebt es noch fort, und in einer bayrischen oder österreichischen Erzählung aus dem Volksleben läßt man sichs auch gern gefallen; in einem wissenschaftlichen Aufsatz; ist es unerträglich. Wie köstlich aber ist das ''hänt gesprunge''! Die Verba der Bewegung bilden ja das Perfektum alle mit ''sein''; manche können aber daneben auch ein Perfektum mit ''haben'' bilden, nämlich dann, wenn das Verbum der Bewegung eine Beschäftigung bezeichnet. Schon im fünfzehnten Jahrhundert heißt es in Leipzig: ''Der Custos zu S. Niclas hat mit dem Frohnen nach Erbgeld gangen'', d. h. er hat den Auftrag ausgeführt, das Geld einzusammeln. Und heute heißt es allgemein: ''vorige Woche haben wir gejagt'', aber: ''ich bin in der ganzen Stadt herumgejagt, eine Zeit lang bin ich diesem Trugbilde nachgejagt; wir haben die halbe Nacht getanzt'', aber: ''das Pärchen war ins Nebenzimmer getanzt''. Jedermann sagt: ''ich bin gereift'', nur der Handlungsreisende nicht, der sagt: ''ich habe nun schon zehn Jahre gereist'', denn das Reisen ist seine Beschäftigung! //* Diese Unterscheidung sitzt im Sprachgefühl so fest, daß mir sogar ein vierjähriges Kind auf meine bedauernde Frage: ''Du bist wohl gefallen''? seelenvergnügt erwiderte: ''Ich bin nich gefallen, ich hab gehuppt''.// Vgl. auch den Unterschied zwischen: ''er ist mir gefolgt'', und: ''er hat mir gefolgt'' (''gehorcht''). +
Französischer Einfluß — in diesem Falle ausnahmsweise einmal ein ziemlich überwundener — ist es, unter dem man früher geschrieben hat: ''Sie fühlte sich ein Wurm zu sein'' (J. Stilling) oder: ''Ich fühle mich wohl etwas Besseres leisten zu können''. Solche Sätze sind Beispiele eines eigentlichen//1 Nur uneigentlich kann man diese Fügung auch in den § 226 f. besprochenen Infinitiven neben ''heißen, lassen'' u. ä. und besonders in denen neben Verben der Wahrnehmung und Vorstellung (''ich höre ihn sprechen, ich sah ihn erbleichen, ich denke mir ihn auf mich zukommen'') erblicken. In diesem zweiten Falle ist er ja nur die statt des Mittelwortes eingetretene bequemere Form und nur gleich Eigenschaftswörtern und adverbialen Wendungen die prädikative Ergänzung neben der enger zum Verb gehörigen: ''Ich glaubte ihn in Not; unglücklich''. Bei jenen ist es noch deutlicher, daß die Nennform die mit dem regierenden Zeitwort enger verbundene Ergänzung ist: ''kommen lassen, trinken lassen, gehn heißen'', und daß erst dazu ein gemeinsamer Akkusativ tritt — äußerlich als Ergänzung des regierenden Zeitwortes.// Akkusativs mit dem Infinitiv, einer Fügung, die nach fremdem Muster wiederholt versucht worden, aber der deutschen Sprache immer ungemäß geblieben ist. Lessing liebte sie zumal mit Relativum als Subjektsakkusativ: ''dieser Äschines, den er ein so elendes Leben zu führen glaubt''; doch auch sonst: ''der die gänzliche Entblößung erst aufgekommen zu sein glaubt''. Bei ihm mag die Absicht mitgewirkt haben, die übliche schwerfällige Zerteilung solcher Relativsätze zu vermeiden: ''von dem er glaubte, er führe ein elendes Leben oder daß er ein elendes Leben führe''. Die Absicht war gut; nur daß unserer Sprache dann gewöhnlich ein Hauptwort oder ein Zwischensatz entspricht: ''welcher nach seiner Meinung ... führte oder der, wie er glaubte, führte''. Wenn aber diese Fügungen beim Zusammentreffen der relativischen Anknüpfung und jeder Art Aussage- oder Begehrungssätze mit finitivem Verb meist notwendig sind, weil kein deutscher Satz zugleich mit zwei Einleitungswörtern anfangen kann, ob das nun zwei rückbezügliche oder fragende Fürwörter sind oder ein Fürwort und ein Bindewort, so dürfen dieselben Mittel nicht auch für den Fragesatz als gleich notwendig hingestellt werden, wie das oft geschieht. Vielmehr gibt es für diese eine oft ungezwungenere und kräftigere Ausweichung: man verbindet das Fragewort mit dem regierenden Zeitwort und läßt diesem einen Satz mit ''daß'' folgen: ''Was ratet ihr, daß wir antworten diesem Volk? Wem meinst du denn, daß du gleich seist in deiner Herrlichkeit? Wie groß meinst du denn, daß du seist?'' u. ä. sagt oft z. B. Luther so gut wie H. Sachs, später Lessing und Schiller und noch heute das Volk: ''Was denkst du, daß er mir geraten hat?'' Ja anstatt der Fügung: ''Auf welche will er denn, daß wir uns berufen sollen'' (Lessing), zu sagen: ''Von welcher will er, daß wir uns auf sie berufen'', wäre durchaus eine undeutsche Schlimmbesserung. Daß diese Form mit fragenden Fürwörtern häufiger ist als bei relativen, beruht auf der Verschiedenheit der $Seite 268$ Tonstärke, deren beide fähig sind. Denn während das bezügliche Fürwort nur schwach betont ist, kann das fragende so stark betont werden wie der ''daß''-Satz und dadurch als mit diesem zusammengehörig erwiesen werden, während sich das regierende Verb dann durch den schwächeren Ton mehr oder minder seines Einflusses auf die Fügung begibt. Gleichwohl hört sich die Fügung dann am glättsten an, wenn das Fragewort auch für sich allein mit dem Verbum verbunden werden könnte; denn es liegt nichts als eine Verquickung zweier Arten der Ergänzung vor, die allerdings öfter nur jede für sich vorkommen. Ja in diesem Falle wird die Fügung sogar für Relativsätze möglich. Wenn man z. B. oft sagt: ''er ging in eine Restauration, wo er wußte'' (''dachte''), ''daß er seinen Freund treffen werde'', so rührt das von der Häufigkeit der Verbindung einen ''da und da denken, wissen her'', wie die ''gang und gäbe'' Frage: ''Was willst du?'' auch die Prägung der Lebensregel begünstigt hat: ''Was du nicht willst, daß man dir tu, das füg auch keinem andern zu''. Ähnlich sagt Goethe: ''Wir langten auf der Insel an, wo sie sagen, hier habe der ehemalige Zwingherr gehaust'', und Hebbel (19. 2. 52 an Christine): ''Meinen Geburtstag verbrachte ich ganz, wie ich schrieb, daß ich ihn verbringen wolle''.
Von Teil hat sich das Neutrum noch in vielen Zusammensetzungen erhalten: ''das Erb-, Vater-, Mutterteil; Drittel, Viertel, Pflicht-, Gegen-, Hinter-, Ober-, Unter-, Vorderteil'', außerdem auch zur Bezeichnung des einer Person Gebührenden, Eigenen oder zu einer Sache Gehörigen (= Anteil), wie es denn heißt: ''sein Teil dahin haben'', dazu gehört ''ein gut(es) Teil Aberglauben'' u. ä. Die Verbindungen mit ''für'' und einem besitzanzeigenden Fürwort dagegen schwanken schon zwischen Neutrum und Maskulinum: ''für mein'' und ''für meinen Teil''. Ausschließlich männlich ist es jetzt, wenn es einen durch Zahl- oder Eigenschaftswörter genau abgegrenzten Teil eines Ganzen bezeichnet: ''der östliche, der dritte Teil''. +
Daß auch bei den Sätzen, die den ungefähren Inhalt einer Rede, Erwägung und Wahrnehmung enthalten, die verschiedenen Ausdrucksweisen eine verschiedene Betonung ihrer Wichtigkeit bedeuten, dafür ist zum großen Schaden der Schönheit und Abwechslung der Sprache das Verständnis nur noch sehr gering. Meist erscheinen sie in der ewig gleichen Form mit ''daß'', unter dem Einflusse des Französischen mit seinen endlosen ''que''-Sätzen und der — schlechten deutsch-lateinischen Übungsbücher. Und doch ist diese Form nur am Platze, wenn auf dem regierenden Zeitwort größerer Nachdruck liegt als auf dem Inhalte der Mitteilung, für den eben darum die eigentliche Nebensatzform angebracht ist. Wenn z. B. eine Tatsache bekannt, also „der fertige Inhalt der Aussage des Verbalsatzes gegeben ist", wie gewöhnlich bei den Zeitwörtern ''bekennen, gestehen, versichern'', und es nur auf jemandes Stellungnahme zu ihr ankommt, wird man also immer diese Ausdrucksweise wählen: ''Er versicherte wiederholt, er stellte entschieden in Abrede, er erklärt, daß er besagten Schritt nicht veranlaßt hat''. Ist dagegen, wie es gewöhnlicher ist, der Inhalt der Rede etwas Neues und der Hauptgegenstand und liegt mehr daran, dies seinem Inhalte nach und nicht so sehr die Art kennen zu lernen, wie es erklärt und wahrgenommen worden ist, was sich auch im höhern Tone des abhängigen Satzes verrät, so ist und bleibt dem Deutschen die Form eines konjunktionslosen Konjunktivsatzes mit der Wortfolge des Hauptsatzes angemessen: ''Es verdroß mich gar sehr, als ich vernahm, Grotius habe übermütig geäußert, er lese den Terenz anders als die Knaben'' (Goethe). Für den Feinfühligen wird es daher in einer Novelle gar nicht anders heißen können, als die Verfasserin geschrieben hat: ''Kaum eingeschlafen, erwachte Johanna mit Herzklopfen, weil ihr träumte, die Wohnungstür, die Elise doch vor ihren Augen verriegelt hatte, sei von selbst aufgesprungen und durch sie herein sei der Hausmeister getreten, im Kostüm R. Rinaldinis''; anders dagegen ein Stück weiterhin, wo der Inhalt der Wahrnehmung gegeben, ob sie gemacht wird oder nicht, aber bedeutsam ist: ''Eine Kasse anschaffen — leicht gesagt; aber wie bringt man sie herein, ohne daß die Leute es merken? meinte E. ..., und wenn die Leute merken, daß man eine Kasse hat, vermuten sie gleich, daß etwas darin sei; und das'' (nämlich diese Vermutung) ''ist gefährlich''.
$Seite 323$ Noch kräftiger wird die Bedeutsamkeit des Inhalts einer Mitteilung hervorgehoben, wenn auch das letzte Zeichen der Abhängigkeit, der Konjunktiv, schwindet und die Mitteilung oder Wahrnehmung in vollständig unabhängiger Form zu dem nur dem Tone nach übergeordneten Verbum tritt. So sagt in dem Gespräche, das Wilhelm Meister über das Kabinett seines Großvaters mit dem Fremden hat, dieser und kann nicht anders sagen: ''Ich sah es noch kurz vorher, ehe es verkauft wurde, und ich darf wohl sagen, ich war Ursach, daß der Kauf zustande kam''. Ein österreichischer Abgeordneter sagte gleich richtig im Juni 1891: ''Wir vertrauen, der Kaiser wird seine Bündnisse so schließen, daß alle österreichischen Völker in Frieden leben und die Monarchie ein gesuchter Bundesgenosse bleibt''. P. Ernst schreibt: ''Man werfe nicht ein, Chimene übertreibt temperamentvoll, und die sachliche Unwahrheit soll schauspielmäßig ihren Charakter malen''. Vor allem liebte Bismarck diese Form, wie sie denn überhaupt mehr norddeutsch und die konjunktivische Fügung mehr süddeutsch ist//1 Vgl. Theod. Matthias in der Zeitschrift des Allgem. Deutschen Sprachvereins 1895 (S.114 f.); Wunderlich, Festschrift zur 50j. Doktorjubelfeier K. Weicholds, Straßburg 1896, Trübner, S. 147 ff.//. Doch entscheidet neben dem landschaftlichen Einfluß auch noch ein anderer Unterschied für und gegen den Konjunktiv: die Zeit des regierenden Verbs. Nach einer Vergangenheit setzt auch C. F. Meyer die Abhängigkeitsform: ''Mir war, ich'' (''ihm war, er'') ''werde geblendet''; nach einer Gegenwart fügt er: ''Ich glaube, der Herzog erwartet uns''.
Eine Eigentümlichkeit des Deutschen, das überhaupt die Tätigkeitsform vor der Leideform bevorzugt, ist die Verwendung des aktivischen Infinitivs in passivischer Bedeutung. Vgl. ''er ließ mich gehen'' = erlaubte, daß ich ging; aber: ''er ließ mich rufen'' = befahl, daß ich gerufen wurde. Diese bequeme Ausdrucks- $Seite 264$ weise beruht auf der Ergänzung eines selbstverständlichen oder gleichgültigen Subjektsakkusativs und ist über allen Tadel erhaben. Anders, wenn dieses Subjekt abhängig von ''von'' genannt und damit die Erwartung der eigentlichen passivischen Fügung erregt wird. Dann muß man in der Verbindung des aktivischen Infinitivs und der Angabe der handelnden Person durch von eine Vermischung zweier Fügungen erkennen und tadeln. So in den nächsten vier Sätzen, deren spätere immer schlimmer werden als der Vorgänger: ''Ähnlich läßt Schiller seine Helden von den änßeren historischen Konstellationen bestimmen'' (O. Ludwig). ''Wie lange wird es noch dauern, bis wir unsere ostafrikanischen Neger zu Arbeiten herangezogen haben, wie ich sie hier von Eingeborenen'' (statt: ''Eingeborne'') ''verrichten sah'' (Tgl. R.). ''Eine unerwiesene Überlieferung läßt das ... Schloß im Jahre 798 von einem Gerold, Herzog in Schwaben und Graf'' (!) ''zu Bussi, erbauen'' (Jensen). ''Dampf- und Duschebäder lassen Rippoldsau besonders von leidenden Frauen zu Hilfe ziehen'' (ders.). Der Gipfel ist erstiegen mit dem mißverständlichen Satz der Deutschen Ztg. (23. 3. 1913): ''Bekanntlich bestand bald nach Tolstois Tode der Plan, das Gut vom Staate anzukaufen'' statt: ''daß das Gut'' (Jaßnaja Poljana) ''vom Staate angekauft werden sollte''! +
Das Zeitverhältnis zweier Handlungen kann in mannigfacher Weise ausgedrückt werden. Freilich wird davon die eine noch angefochten, obwohl sie schon im Wilhelm Meister sehr oft also wiederkehrt: ''Er ritt langsam und nachdenkend die Straße hin, als er auf einmal eine Anzahl bewaffneter Leute durch das Feld kommen sah, die er für ein Kommando Landmiliz erkannte''. Es mag freilich zutreffen, daß die heutigen nach dem Ungewöhnlichen haschenden Schriftsteller diese — umgekehrte Form, wie sie schon in der lateinischen Syntax heißt, über Gebühr bevorzugen; daß die Fügung gleichwohl berechtigt ist und in welchen Grenzen, dürfte aus folgender Betrachtung hervorgehen. Es gilt die Aufeinanderfolge der zwei Handlungen anzugeben, ''daß X. an das Fenster tritt und daß kräftig an seiner Klingel gerissen wird'', dazu für die erste noch den Grund. Mit zwei gleichförmigen Hauptsätzen wird es umständlich: ''Dann trat X. wieder an das Fenster, um zu sehn, wie die herbeigeeilte Polizei die Straße säuberte; kaum aber hatte er das getan, da wurde heftig an seiner Klingel gerissen''. Man bringe die erste Handlung, um sie sogleich als ausgeführt und abgeschlossen erscheinen zu lassen, in einen Satz mit ''als'', so tritt sie leicht zu sehr zurück und wird ebenfalls ungeeigneter, andere Nebensätze nach sich zu schleppen: ''als X. wieder an das Fenster trat, um zu sehen, wie die Polizei die Straße säuberte, wurde'' usw. Gilt es also, die vorhergehende Handlung als vor der andern geschehend hinzustellen, doch vor allem so, daß man sie in der Vergangenheit sich vollziehen sieht, so entspricht ihr nur die Form eines Hauptsatzes: ''Peter war kaum an das Fenster getreten, um zu sehen, wie die Polizei die Straße säuberte'', und die neue $Seite 324$ Handlung folgt, wie bei E. Bauer wirklich, in einem Satz mit ''als'': ''als heftig an seiner Klingel gerissen wurde''. Oder wenn auch sie mehr Nachdruck erhalten soll, kann auch sie als Hauptsatz mit ''so''//1 Hier das so zu beanstanden und es nur dem Bedingungsnachsatze zuzuweisen, ist ungerechtfertigt. Auch der junge Goethe hat geschrieben: ''Kaum war er allein, so mußte er sich in folgenden Ausrufungen Luft machen''. — Wohl aber verdient sein Gebrauch in Sätzen gerügt zu werden, die das bloße Gegenteil angeben, da wir dem Wörtchen ''so'' die Kraft einer gewissen Gleichsetzung anfühlen. Deshalb stößt man sich in dem Satze der Tgl. R. daran: ''Trotzdem die Zahl der katholischen Theologen seit 1881—82 stets gewachsen ist, so bleibt für das Jahr 1890 die wirkliche Zahl hinter der Normalzahl um 60 zurück''. Etwas anderes ist es, wenn seine gleichsetzende Kraft durch ein folgendes ''doch'' wieder aufgehoben wird. Öfter, als in jener Weise falsch gesetzt, wird übrigens heute die Nachsatzpartikel in gesuchter Weise weggelassen; und das wird doppelt empfindlich, wenn durch die Bevorzugung der konjunktionslosen Form des Bedingungssatzes mit Fragesatzstellung der vorangehende Neben- und der folgende Hauptsatz gleiche Wortstellung haben: ''Stimmt man diesen Ausführungen bei, wird man die Grundlagen der Kernschen Lehre gleichfalls preisgeben müssen''.// (oder ''da'') folgen: ''da wurde heftig ... gerissen''. Die letzte Fügung verdient die Pflege, die sie heute zumal in Zeitungen genießt, gar wohl; ist sie doch eine gewisse Rückkehr zum Einfachsten, zum Ausdrucke voneinander abhängiger Gedanken in der klaren Form der Hauptsätze, ohne daß aber dadurch die Rede zerhackt würde, weil solche Sätze infolge ihres Tonfalles als Einheit empfunden werden. Man höre nur noch aus der Nat.-Ztg. den Satz: ''Am zweiten Tage reiste Don Alfonso wieder ab, hatte aber kaum den österreichischen Boden erreicht, so traf der telegraphische Haftbefehl in Altötting ein''; oder den Riehls: ''Es macht keine welsche Oper Glück, so laufen auch flugs ihre Weisen in handgerechtem Auszug durch alle Lehrstunden''. Hier ist es, wenn man will, eine Bedingung, was als einfacher Hauptsatz auftritt: ''wenn eine Oper Glück macht, so'', oder auch ein Folgesatz: ''es macht keine Oper Glück, ohne daß sie'' usw.
Ähnliche Ausdrucksweisen gehen noch nicht zu dick, verdienen aber alle Forderung auch in der Schriftsprache. Geboren sind sie freilich nicht in dieser, sondern in der gesprochenen Rede; aber wir dürfen wohl hoffen, daß sie von dieser aus vordringen und jene von der fast ausschließlich herrschenden Nebensatzwut befreien werden.
Darum mag man immer mit der Tgl. R. sagen: ''Keine Verwaltungsmaßregel ist so geringfügig, sie muß vorher in den Amtsstuben von Petersburg vorgelegt werden'' (statt ''daß sie nicht .. vorgelegt werden müßte'' u. a.), oder mit einem Romanschriftsteller (E. Bauer) ebenda: ''Graf Loris Melikow war zu deutlich gewesen, Leikin konnte ihn nicht mißverstehn''. Aus ähnlichem Grunde beruht die rednerisch kräftigere Art, einen Gedanken ohne Andeutung einer doch nötigen Beschränkung hinzustellen, diese vielmehr erst nachträglich um so gewichtiger in einem selbständigen Satze zu bringen. ''Kein Rabbiner darf die Scheidung einer Ehe aussprechen, es sei denn, die weltliche Obrigkeit habe zuvor gesprochen, die Ehe sei nach dem bürgerlichen Gesetze aufgelöst'', hat schon Hebbel geschrieben. Überhaupt sind es die besten Namen, die solche Fügungen decken. Schiller schreibt: ''Mich kostet es mein Leben, oder ich räche mich an ihm''; C. F. Meyer: ''Wenig fehlt, so liebst du einen Toten'' (statt ''daran, daß du ... liebst'') und: ''Nein, es gibt keine'' (''Elben''), ''nur darf man sie nicht mit wüsten Worten'' $Seite 325$ ''rufen oder gar ihnen Steine ins Wasser werfen''. Gleich gewichtig und väterlich klingen die Worte Frondsbergs bei Hauff: ''Was treibt dich schon so früh aus dem Neste und bist kaum flügg?'' Solche Ausdrucksweise deckt sich ganz mit dem gesprochenen Wort in der guten Umgangssprache, in der jener väterlichen Frage Frondbergs z. B. die mütterliche Zurechtweisung entspricht: ''Da bist du nun wieder fortgelaufen und hast nichts gesagt, und ich habe dir's so oft verboten''! Auch die Schaltsätze (vgl. S. 319) finden ebenda ihren Nährboden. Wenn die Tgl. R. bietet: ''Auch die anmutigste, liebenswürdigste Musik, und das ist die zum Lorle'', kann für solche Mängel kaum Ersatz leisten, so hat sie denn wieder den volkstümlichen Hebel für sich, der z. B. schrieb: ''die Geschicklichkeit — auf 50 000 Meilen weit Berge auszumessen, die unser Einer'' (der geneigte Leser ist gemeint) ''gar nicht sieht. — Als ... der ... König ... von der Sache hörte'' (es wurde ihm als ein Spaß erzählt), ''nahm er’s sehr übel'' u. ä. oft.
Unter solchem Einflusse wird man hoffentlich bald nicht mehr von stilistisch fehlerhafter und unlogischer Zerlegung eines Gedankens reden, wenn sich die Sprache, voran die gesprochene, aus alter Zeit die Fähigkeit bewahrt hat, zwei zusammengehörige Gedanken, die wir heute durchaus einen dem andern unterordnen sollen, wirksamer und kräftiger einfach aneinanderzureihen, gewöhnlich durch das kräftige und vieldeutige und, aber auch ohne jedes Bindewort.
Mundartlich wird das Wörtchen ''in'' da, wo es mit dem Infinitiv und ''sein'' (auch ''begriffen sein'') dazu dient, die Dauer oder allmähliche Entwicklung einer Handlung zu bezeichnen, fälschlich durch ''an'' verdrängt, zumal am Niederrhein und in Norddeutschland, wo es sogar in Zeitungen wie die Kölnische dringt: ''Die Feuerbrünste sind am'' (statt ''im'') ''Abnehmen. Die Rechte ist fortwährend am'' (statt ''im'') ''vorrücken''. Damit soll aber durchaus nicht gesagt sein, daß diese Umschreibung mit ''in'' überhaupt immer nötig sei; im ersten Satze z. B. reichte, wie sehr oft, auch das bloße Verbum aus: ''Die Feuersbrünste nehmen beständig ab''; ja ein Satz wie: ''Die Entlassungsgesuche der Präfekten sind heute schon dutzendweise am Eintreffen'' (v. Dürckheim), ist ein wahres Ungetüm gegen den einfachen, schlichten und doch genügenden Ausdruck: ''sie treffen schon dutzendweise ein''. Einen wirklichen Vorzug vor dem einfachen Verbum hat diese Fügung dann, wenn sie, wie oben im zweiten Satze (''Die Rechte'' usw.), die allmähliche unbemerkte Entwicklung bezeichnet. Etwas ganz anders bedeutet ''sein'' und ''an'' mit Infinitiv, nämlich soviel als ''an der Reihe sein'', wie denn Spieler richtig sagen: ''N. ist am Geben''; nur durfte ein Politiker nicht schreiben: ''Nach diesem Ausfall wäre das Zentrum am Stellen des ersten Präsidenten'' statt: ''daran, den Präsidenten zu stellen''. +
Wem es mehr auf ungezwungene Natürlichkeit als auf peinliche Korrektheit ankommt, dem ist eine gleiche Freiheit auch darin gestattet, daß er im ersten Gliede die Präposition mit dem Artikel verschleift, wenigstens in den Formen ''vom, zum, am, im'', auch wenn für die weiteren Glieder nur die bloße Form der Präposition zu ergänzen ist. Wie schon Goethe bietet: ''am Wind und schwerer Seuche'', so z. B. K. Jänike: ''vom Weingenuß und der Gegenwart dreier schöner Mädchen'', G. Keller: ''ein junges Völkchen, das im lockeren Ringe und freien Gruppen herumtanzte'', Jensen; ''im Gebirge und den engen Tälern'', der Alpensteiger Simony: ''im Fiaker oder eigener Fahrgelegenheit'', ein Mitarbeiter der Täglichen Rundschau: ''vom Äußeren des Briefes und seiner Beförderung'', Gundolf: ''dieser Einschnitt ins Grauen und die Tragik'', H. Güntert: ''am Opferplatz und den Opfergeräten''. Dagegen wird man die Verletzung des Ebenmaßes tadeln, wenn sie durch unnützen Überfluß verschuldet ist, so wenn Jensen auch schreibt: ''am und auf'' (statt ''an und auf'') ''dem Schwarzwalde''. +
Große Unsicherheit herrscht darüber, in welchen Fällen der bestimmte Artikel mit der Präposition verschmolzen $Seite 245$ werden darf, und in welchen Fällen nicht, wann es also heißen darf: ''im, vom, zur, aufs, ins'' (oder, wenn jemand ohne Apostroph nicht leben kann, ''auf’s, in’s'', vielleicht auch ''i’m, zu’r''?), und wann: ''in dem, von dem, auf das'' usw. Dennoch ist die Sache sehr einfach und eigentlich selbstverständlich.
Der bestimmte Artikel ''der, die, das'' hat ursprünglich demonstrativen oder determinativen Sinn, er bedeutet dasselbe wie ''dieser, diese, dieses'', oder wie das schöne Kanzleiwort ''derjenige, diejenige, dasjenige''. In dieser Bedeutung wird er ja auch noch täglich gebraucht, er wird dann gedehnt gesprochen und betont; ''deer, deem, deen'' (man nehme nur seine Ohren zu Hilfe, nicht immer bloß die Augen!), während er als bloßer Artikel unbetont bleibt und kurz gesprochen wird. Nun ist es doch klar, daß die Verschmelzung mit der Präposition nur da Eintreten kann, wo wirklich der bloße Artikel vorliegt. Verschlungen oder verschluckt werden kann immer nur ein Wort, das keinen Ton hat. Es ist also richtig, zu sagen: ''du wirst schon noch zur Einsicht kommen'', wenn gemeint ist: ''zur Einsicht überhaupt, zur Einsicht schlechthin'', oder: ''ich habe im guten Glauben gehandelt''. Sowie aber durch einen nachfolgenden Nebensatz ''eine bestimmte Einsicht, ein bestimmter guter Glaube'' bezeichnet wird, so ist doch eben so klar, daß dann der Artikel einen Rest seiner ursprünglichen demonstrativen oder determinativen Kraft bewahrt hat, und dann kann von einer Verschlingung mit der Präposition keine Rede sein. Es kann also nur heißen: ''als er nach Jahren zu der Einsicht kam, daß er nicht zum Künstler geboren sei — ich habe in dem guten Glauben gehandelt, daß ich in meinem Rechte wäre.'' Und doch muß man fort und fort so fehlerhafte Sätze lesen, wie: ''die Bauern kamen zum Bewußtsein, daß sie auf weitere Schenkung von Grund und Boden nicht rechnen dürften — im Bewußtsein, daß es der Reichshauptstadt an einem Mittelpunkte künstlerischer Bestrebungen fehle — er kam zur Überzeugung, daß alles Suchen vergeblich sei — die Vergleichung seiner Landsleute mit den Deutschen von ehemals führte Melanchthon zur'' $Seite 246$ ''Erklärung, daß die Deutschen leider ihren Vorfahren unähnlich geworden seien — folgende Erwägung führt zur Vermutung, daß die Ohnmacht Gretchens einem geschichtlichen Fall nachgebildet sei — vielleicht wird die praktische Beschäftigung zur Erkenntnis gelangen, daß die Rückkehr zum historischen Ausgangspunkte geboten sei — er sah sich zum Geständnis genötigt, daß er sich getäuscht habe — das Komitee empfahl seinen Kandidaten im festen Vertrauen, daß ein paar Schlagwörter genügen müßten.'' In allen diesen Sätzen ist die Verschmelzung der Präposition mit dem Artikel ein grober Fehler. Es ist unbegreiflich, wie jemand dafür kein Gefühl haben kann.
Die nähere Bestimmung kann aber auch durch einen Infinitiv mit ''zu'', durch einen Relativsatz, durch ein Attribut ausgedrückt werden — auch dann darf der Artikel nicht verschlungen werden. Also auch folgende Sätze sind falsch: ''er stand im Rufe, es mit der klerikalen Partei zu halten — er starb im Bewußtsein, die teuersten Güter des Vaterlandes verteidigt zu haben — unter Eigentum verstehen wir die volle Herrschaft über eine Sache bis zur Befugnis, sie zu vernichten — er hielt am Gedanken fest, sich sobald als möglich von dieser Last zu befreien — die Kommission steht im Verdacht, sich gegen alle naturalistischen Ausschreitungen kühl zu verhalten — er wurde vom Verdacht, ein preußischer Spion zu sein, freigesprochen'' — ''er war vom reinsten Willen erfüllt, Versöhnung mit Gott zu finden — im Augenblicke, wo er mich sah — daß Goethe den Hans Sachsischen Ton auch zur Zeit anschlug, wo er sich sonst meist der neuern Formen bediente — er ist nicht sparsam im Lobe, das den polnischen Pferden gebührt — im Deutschen, das heute geschrieben wird'' (''in dem Deutsch, das''!) — ''sie tranken fleißig vom Weine, der auf der reichbesetzten Tafel stand — diese Arie gehört zum Besten, was Verdi geschrieben hat — Fischer hat es nie zur Volkstümlichkeit Scheffels gebracht — ein unbewachter Augenblick stürzte ihn vom Thron seiner Tugendgröße — im Alter von 60 Jahren — zum ermäßigten'' $Seite 247$ ''Preise von 15 Mark — vom Streit um Kleinigkeiten — im Bande über Leibniz — im Essay über Auerbach — im Hause Berliner Straße Nr. 70.'' ''Im Augenblicke'' und ''zur Zeit'' können nur allein stehen, beides bedeutet dann soviel wie ''jetzt''; ebenso auch: ''im Alter, im Hause''. Auch ''im Essay'' kann nur allein stehen, ''der Essay'' wäre dann als Gattung etwa ''dem Roman'' gegenübergestellt: ''dergleichen kann man sich wohl im Roman erlauben, aber nicht im Essay; von einem bestimmten Essay'' aber kann es nur heißen; ''in dem Essay über Auerbach.'' Ja es gibt sogar Fälle, wo gar kein Zusatz hinter dem Hauptwort zu stehen braucht und doch die Verschmelzung des Artikels mit der Präposition ein Fehler ist: wenn nämlich nach dem ganzen Zusammenhange nicht das Ding an sich, sondern ein bestimmtes Ding gemeint ist. So ist z. B. falsch: ''die Beziehungen, in denen Otto Ludwig zur Stadt und ihren Bewohnern stand — wenn Leipzig unter der Stadt gemeint ist''; es muß heißen: ''zu der Stadt und ihren Bewohnern. Zur Stadt'' könnte nur im Gegensatz ''zum Lande'' gesagt sein.//* Nur bei viel gebrauchten Redensarten, an deren eigentliche Bedeutung niemand mehr denkt, wie: ''im Stande, im Begriff, im Interesse, im Sinne, im Lichte, im Spiegel, zum Besten'', ist im Dativ die Verschmelzung vollständig durchgedrungen. Niemand sagt: ''die Heimat der Indogermanen in dem Lichte der urgeschichtlichen Forschung — Napoleons Tod in dem Spiegel zeitgenössischer Dichtung — wir sind in dem Begriff, abzureisen — ich bin nicht in dem Stande, einen Bissen zu essen.'' Dagegen läßt sich wohl unterscheiden: ''das Haus ist wieder in Stand gesetzt worden'', und: ''der Verfasser will uns in den Stand setzen, selbst an der Forschung teilzunehmen. Bei dem bloßen in Stand'' (d. h. ''in'n Stand'') ist der Artikel verschlungen (vergl. ''in Händen haben, in Kauf nehmen'').//
Eine Unsitte ist es daher auch, zu schreiben, wie es immer mehr Mode wird: ''im selben Angenblick — die vom selben Verlag ausgegebnen Kupferstiche — die Erfüllung dieser Aufgaben kann beim selben Objekt verschieden erreicht werden.'' Wer sorgfältig schreiben will, kann nur schreiben: ''in demselben Augenblick, von demselben Verlag, bei demselben Objekt.''
Wo wirklich der bloße Artikel vorliegt, da sollte aber $Seite 248$ auch nun überall die Verschmelzung vorgenommen werden: nicht bloß in der lebendigen Sprache — da fehlts ja nicht daran —, sondern auch auf dem Papiere, und zwar ohne den Apostroph, diesen Stolz des ABCschützen! Kein Mensch sagt: ''an das Land steigen, der Kampf um das Dasein, eine Anstalt in das Leben rufen, einen Vorgang an das Licht ziehen, einen hinter das Licht führen, eine Sache über das Knie brechen, in das Auge fallen, einem in das Gesicht sehen, etwas in das Werk setzen, eine Sache in das reine bringen, sich auf das hohe Pferd setzen, sich auf das beste, auf das bequemste einrichten'', sondern: ''ans Land, ums Dasein, ins Leben, ans Licht, aufs beste, aufs bequemste'' (wie: ''aufs neue''). Also schreibe und drucke man auch so. Dagegen ist wieder falsch: ''sich aufs hohe Pferd des Sittenrichters setzen'' — denn hier ist ''ein bestimmtes hohes Pferd'' gemeint. Ebenso ist zu unterscheiden: ''im öffentlichen Leben eine Rolle spielen'' und: ''in dem öffentlichen Leben Deutschlands eine Rolle spielen.''
Wenn von einer Präposition mehrere Substantiva abhängen und beim ersten die Präposition mit dem Artikel verschmolzen worden ist, so ist es sehr anstößig, bei den folgenden Substantiven den Artikel aus der Verschmelzung wieder herauszureißen und mit Weglassung der Präposition zu schreiben: ''in gewisser Entfernung vom Brandplatz oder dem Platze des sonstigen Unglücksfalles — von Platos realen Begriffen bis zur Goldmacherkunst und der Telepathie — Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl'' (Brentano).'' Die Verschmelzung ''vom'' wirkt im Sprachgefühl fort auf das folgende Wort: man hört also unwillkürlich: ''vom dem Platze''. In solchen Fällen ist es unbedingt nötig, entweder auch die Präposition zu wiederholen, also: ''in gewisser Entfernung vom Brandplatz oder vom Platze des sonstigen Unglücksfalles'', oder die Verschmelzung von vornherein zu unterlassen und zu schreiben: ''von dem Brandplatze oder dem Platze des sonstigen Unglücksfalles.'' Ebenso ist es bei der Apposition. Es ist eine Nachlässigkeit, zu schreiben: ''im Süden, dem taurischen Gouvernement'' — $Seite 249$ ''am 12. Januar 1888, dem dreihundertsten Geburtstage Riberas;'' hier muß es auch bei der Apposition wieder ''im'' und ''am'' heißen. Doppelt anstößig wird der Fehler, wenn die Substantiva im Geschlecht oder in der Zahl verschieden sind, z. B. ''im Berliner Tageblatt und der geistesverwandten Presse — das am Ananias und der Sapphira vollzogne Strafwunder - die vom Anarchismus und der Sozialdemokratie drohenden Gefahren — von der Universität herab bis zur Volksschule und dem Kindergarten — das hängt vom guten Willen und der Zahlungsfähigkeit der Untertanen ab — Eingang zum Garten und der Kegelbahn.'' Auch hier muß überall die Präposition wiederholt werden. Der Gipfel der Nachlässigkeit ist es, die Wiederholung der Präposition dann zu unterlassen, wenn der bestimmte Artikel mit der artikellosen Form wechselt: z. B. ''zur Annahme von Bestellungen und direkter Erledigung derselben;'' es muß heißen: ''zu Annahme und zu direkter Erledigung.''
Wie mit ''nach hier'' und ''nach dort'', verhält sichs auch mit ''in 1870'', das man neuerdings öfter lesen kann. Jede andre Präposition kann man so vor die Jahreszahl setzen, man kann sagen: ''vor 1870, nach 1870, bis 1870'' — aber nicht: ''in 1870''. Warum nicht? Weils nicht deutsch ist. Es ist eine willkürliche Nachäfferei des Französischen und des Englischen. Deutsch ist auf die Frage ''wann?'' entweder die bloße Jahreszahl ohne jede Präposition, oder: ''im Jahre 1870.''
Bei den Angaben der Monate und der Jahreszeiten scheinen es manche für geistreich zu halten, ''in'' ganz wegzulassen und zu schreiben: ''das geschah Dezember 1774 — ich wurde Herbst 1874 immatrikuliert.'' Auch das ist undeutsch; die Monatsnamen wie die Namen der Jahreszeiten verlangen unbedingt die Präposition, denn bei $Seite 254$ ihnen ebenso wie bei dem ganzen Jahre hat man deutlich die Vorstellung eines Zeitraums, in dessen Innerm sich ein Ereignis zuträgt. +
Wie Ungeziefer hat sich in den letzten Jahren eine Ausdrucksweise verbreitet, die die verschiedenartigsten Nebensätze und ganz besonders auch den Infinitiv und das Partizip ersetzen soll: die Verbindung von ''in'' mit gewissen Hauptwörtern, namentlich auf ''ung''. Den Anfang scheinen ''in Erwägung'' und ''in Ermanglung'' gemacht zu haben//* ''In Ermanglung'' ist mir immer so vorgekommen, als ob sichs einer als schlechten Witz ausgedacht hätte, um den Aktenstil zu verhöhnen, um zu probieren, ob es ihm wohl einer nachmachen würde.//; diese beiden haben aber schon ein ganzes Heer ähnlicher Verbindungen nach sich gezogen, und das Ende ist noch nicht abzusehen, jede Woche überrascht uns mit neuen. Briefe von Beamten und Geschäftsleuten fangen kaum noch anders an als: ''in Beantwortung'' oder ''in Erwiderung Ihres gefälligen Schreibens vom'' usw., ein Aufsatz wird geschrieben ''in Anlehnung'' oder ''in Anknüpfung an ein neu erschienenes Buch'', ein Abschied wird bewilligt ''in Genehmigung eines Gesuchs'', ein Beamter verreist ''in Antritt eines längern Urlaubs'', eine Zeitungsmitteilung wird gemacht ''in Ergänzung'' oder ''in Berichtigung'' $Seite 171$ ''einer frühern Mitteilung'', der Polizeirat vollzieht eine Handlung ''in Vertretung'' oder ''in Stellvertretung des Polizeidirektors'', ein Vereinsmitglied leitet die Verhandlungen ''in Behindrung des Vorsitzenden'', eine Auszeichnung wird jemand verliehen ''in Anerkennung seiner Verdienste'', ein Mord wird begangen ''in Ausführung früherer Drohungen'', eine Bibliothek wird gestiftet ''in Beschränkung auf gewisse Fächer'' usw.; man schreibt: ''in Erledigung Ihres Auftrags — in Würdigung der volkswirtschaftlichen Wichtigkeit des Sparkassenwesens — in Vervollständigung der Zirkularnote des Ministeriums — in Veranlassung des 25jährigen Geschäftsjubiläums — in Begründung der Anklage beantragte der Staatsanwalt — in Überschätzung dieses Umftandes oder in Entstellung des Sachverhalts behauptete er — in Ausführung von § 14 des Ortsstatuts bringen wir zur Kenntnis — man gebe den Behörden in Ausdehnung von § 39 die Befugnis — in Verfolgung dieses Zieles hatte Schliemann die obere Schicht zerstört — in Befolgung seiner Befehle wurden noch weitere Gebietsteile unterworfen — die Schauspielkunst hat es, in Abweichung von dem eben gesagten, mit Gehör und Gesicht zugleich zu tun — in Nachahmung einer bei der Kreuzschule bestehenden Einrichtung wurden zwei Diskantistenstellen begründet — der in Verlängerung des Neumarkts durch die Promenade führende Fußweg''. Vor einiger Zeit ging sogar eine Anekdote aus den Memoiren der Madame Carette durch die Zeitungen, wonach Bismarck dieser Dame auf einem Ball am Hofe Napoleons eine Rose überreicht haben sollte mit den Worten: ''Wollen Sie diese Rose annehmen in Erinnerung an den letzten Walzer, den ich in meinem Leben getanzt habe!''
Wer ein wenig nachdenkt, sieht, daß hier die verschiedensten logischen Verhältnisse in ganz mechanischer Weise gleichsam auf eine Formel gebracht sind, wie sie so recht für denkfaule Leute geschaffen ist. In einem Teile dieser Verbindungen soll in den Beweggrund ausdrücken, der doch nur durch ''aus'' oder ''wegen'' bezeichnet werden kann; ''in Ermanglung, in Anerkennung,'' $Seite 172$ ''in Überschätzung, in Behindrung'' — das soll heißen: ''aus Mangel, aus Anerkennung, aus Überschätzung, wegen Behindrung''. Wenn Nebensätze dafür eintreten sollten, so könnten sie nur lauten: ''weil es mangelt, weil ich anerkenne, weil er überschätzt, weil er behindert war''. In einem andern Teile soll ''in'' den Zweck bezeichnen, der doch nur durch ''zu'' ausgedrückt werden kann; ''in Ergänzung, in Vervollständigung, in Berichtigung, in Erinnerung'' — das soll heißen: ''zur Ergänzung, zur Vervollständigung, zur Berichtigung, zur Erinnerung''. Mit einem Nebensatze könnte man hier nur sagen: ''um zu ergänzen, um zu vervollständigen, um zu berichtigen, damit Sie sich erinnern''. Wieder in andern Fällen wäre ''als'' am Platze statt ''in'': ein Weg wird ''als Verlängerung des Neumarkts durch die Promenade geführt'', ein Brief wird geschrieben ''als Antwort auf einen andern, der Polizeirat unterschreibt als Stellvertreter des Polizeidirektors''. Nur in wenig Fällen bezeichnet das ''in'' wirklich einen begleitenden Umstand, wie man ihn sonst durch ''indem'' oder durch das Partizip ausdrückt: ich schreibe einen Aufsatz, ''anknüpfend an ein neues Buch'', oder ''indem ich an das Buch anknüpfe''; dafür ließe sich ja zur Not auch sagen: ''in Anknüpfung'', wiewohl es nicht gerade schön ist. ''Indem der Staatsanwalt die Anklage begründete, beantragte er das höchste Strafmaß'' — auch dafür kann man sagen: ''in seiner Begründung'' (''seiner'' darf nicht fehlen).//* Übrigens fehlt es auch nicht an Beispielen, wo noch dazu das Hauptwort auf ''ung'' von einem Zeitwort gebildet ist, das den Dativ regiert, also eigentlich gar keinen Objektsgenitiv zu sich nehmen kann, wie: ''der Zinsfuß wird herabgesetzt in Entsprechung eines Gesuchs'' (vgl. S. 239). Eine Behörde schreibt: ''In Begegnung von'' (!) ''an'' (!) ''andern Orten sich ereignet habenden'' (!) ''Vorgängen wird hierdurch bekannt gemacht''; das soll heißen: ''um Vorgängen zu begegnen'' (''vorzubeugen''), ''wie sie sich an andern Orten ereignet haben''.// Aber wie ist es möglich, das alles plötzlich in einen Topf zu werfen: Ursache, Grund, Zweck, begleitenden Umstand, vorübergehende oder dauernde Eigenschaft? Wie können wir uns solchem Reichtum gegenüber freiwillig zu solcher Armut verurteilen? Es handelt sich hier um nichts als eine $Seite 173$ Modedummheit, die unter dem Einflusse des Französischen und des Englischen (''en conséquence, en réponse, in remembrance, in reply, in answer, in compliance with, in his defence'' u. ähnl.) aufgekommen ist, und die nun gedankenlos nachgemacht und dabei immer weiter ausgedehnt wird. Es wird noch dahin kommen, daß jemand 1000 Mark erhält ''in Belohnung treuer Dienste'' oder ''in Entschädigung für einen Verlust'' oder ''in Unterstützung seiner Angehörigen'' oder ''in Bedingung der Rückzahlung''; weshalb sollte nicht auch das alles durch ''in'' und ein Hauptwort auf ''ung'' ausgedrückt werden können!
Beim zweiten Mittelworte in passivischer Bedeutung und beim ersten zuständlicher Verben wird die Fügung mit dem ersten Falle streng so beibehalten, wie sie im vollständigen Satze wäre, nach dem Muster solcher Sätze: ''Die Erreichung des schon längst als ein übertrieben hohes bezeichneten oder erscheinenden Zieles wird immer schwerer''. — ''In dem als ein gutes Quartier bezeichneten Dorfe Hermenau'' (v. Boyen). ''Um den Hals hingen sie eine ... Münze, nachher der Geusenpfennig genannt'' (Schiller). Daher müssen solche Fügungen getadelt werden: ''durch ihn als nationalen Typus gefaßt kann Preußen'' usw. (Rembr. als Erz.); ''Rings um die Sennhütte bemerkten wir einen ziemlich großen eingezäunten Platz, den Hag genannt'' (v. Hörmann); ''Dem deutschen Volk als Ganzen genommen wird Zerstörung angedroht'' (Wolfgang Heine). +
Keine eigentliche Apposition liegt vor, wenn man sagt: ''in einer Zeit, wie der unsrigen'', sondern hier hat ein kurzer Nebensatz, und zwar ein Attributsatz (''wie die unsrige ist''), sein Zeitwort eingebüßt, und das übrigbleibende Subjekt ist dann unwillkürlich zu dem vorhergehenden Dativ gezogen, „attrahiert" worden. Manche wollen von dieser Attraktion nichts wissen; sie ist aber so natürlich und liegt so nahe, daß es pedantisch wäre, sie zu vermeiden. Gegen Verbindungen wie: ''in einem Buche wie dem vorliegenden'', oder: ''es bedarf eines Reaktionsstoffes wie des Natriums'' — ist nicht das geringste einzuwenden; es klingt sogar gesucht und hart, wenn jemand schreibt: ''von Perioden wie die jetzige kann man sagen — sie wollte ihren Sohn vor einem ähnlichen Schicksal wie das seines Vaters bewahren — wer die Jugend zu einem Berufe wie der ärztliche vorbereiten will — solche kleinere Sammlungen wurden dann in Werken wie die Weingartner Handschrift vereinigt''. +
Der dritte Verstoß betrifft die Stellung der Präpositionen. Durch alle gebildeten Sprachen geht das Gesetz, daß die Präpositionen (''an, bei, nach, für, in, vor, mit'') unmittelbar vor dem Worte stehen müssen, das sie regieren. Das ist so natürlich und selbstverständ- $Seite 308$ lich wie irgend etwas, es kann nicht anders sein. In der griechischen Grammatik spricht man von Procliticae (d. h. vorn angelehnten).//* Der Ausdruck ist von Gottfried Hermann erfunden.// Man versteht darunter gewisse einsilbige Wörtchen, die, weil sie eben einsilbig sind und für sich allein noch nichts bedeuten, keinen eignen Ton haben, sondern — wie durch magnetische Kraft — an das Wort gezogen werden, das ihnen folgt. Dazu gehören auch einige einsilbige Präpositionen. Das ist aber durchaus keine Eigentümlichkeit der griechischen Sprache, sondern solche Wörter gibt es in allen Sprachen, auch im Deutschen, und zu ihnen gehören auch im Deutschen die Präpositionen. Weil aber die Präpositionen solche Procliticae sind, die mit dem Worte, das von ihnen abhängt, innig verwachsen, so ist es unnatürlich, zwischen die Präposition und das abhängige Wort//** Der Volksmund vermeidet das sogar zuweilen bei dem unbestimmten Artikel und dem unbestimmten Fürwort und sagt: ''das ist gar ein merkwürdiger Mensch, das ist ganz was feines.''// (Eigenschaftswort, Fürwort, Zahlwort) ein Adverb zu schieben. Auch dieses Gesetz geht durch alle Sprachen, denn es ist in der Natur der Präpositionen begründet.
Da ist nun aber der große Logiker darüber gekommen und hat sich überlegt: ''fast in allen Fällen'' — das kann doch nicht richtig sein! das ''fast'' gehört doch nicht zu ''in'', es gehört ja zu ''allen''! Also muß es heißen: ''in fast allen Fällen.'' Und so wird denn wirklich seit einiger Zeit immer häufiger geschrieben: ''die von fast allen Grammatikern gerügte Gewohnheit — es geht eine Bewegung durch fast sämtliche Kulturstaaten — mit fast gar keinen Vorkenntnissen — mit nur echten Spitzen — das Stück besteht aus nur drei Szenen — wir haben es mit nur wenigen Lehrstunden zu tun — wir fuhren durch meist anmutige Gegend — die Kritik, die in meist schlechten Händen ist — es waren gegen etwa vierzig Mann — mit einer Besatzung von oft sechs bis acht Mann — in bald einfacherer, bald prächtigerer Ausstattung — das Buch ist in wohl sämtliche europäische Sprachen übersetzt — andre Kritiker von freilich geringerer Autorität — nach genau'' $Seite 309$ ''einem Jahrhundert — in genau derselben Form — mit genau derselben Geschwindigkeit — nach längstens zwei Jahren — für wenigstens ein paar Wochen — Unterricht in wenigstens einer zweiten lebenden Sprache — die ordnungsliebendern Elemente sehen sich zu wenigstens tatsächlicher Achtung vor dem Gesetze gezwungen — die Kosten belaufen sich auf mindestens tausend Pfund — die Schulden müssen mit mindestens einem Prozent jährlich abgetragen werden — fünf Präpositionen mit jedesmal verschiedner Funktion — eine Anfrage würde das in vielleicht überraschendem Maße bestätigen — überall ist die Technik auf annähernd gleicher Höhe — er wurde auf zunächst sechs Jahre zum Stadtrat gewählt — mit sozusagen absolutem Maßstabe — mit allerdings nur geringer Hoffnung auf Erfolg — Japan war mit alles in allem vier Artikeln vertreten — er stand mit ihm in so gut wie keiner Verbindung — sie sind um zusammen etwa vier Millionen Mark betrogen worden''; sogar: ''ein besondrer Anstrich von erst Farbe und dann Lack.''
Es ist eine Barbarei, so zu schreiben. Man hat das Gefühl, als wollte einem jemand in den Ellbogen oder zwischen zwei Fingerglieder einen Holzkeil treiben, wenn man so etwas liest, ja es ist, als müßte es der Präposition selber wehtun, wenn sie in solcher Weise von dem Worte, mit dem sie doch zusammenwachsen möchte, abgerissen wird. Was ist eine Logik wert, die zu solcher Unnatur führt! Man versuche es nur, man setze in all den angeführten Beispielen das Adverb an die richtige Stelle, nämlich vor die Präposition: ''meist durch anmutige Gegend — wohl in sämtliche Sprachen — wenigstens für ein paar Wochen — annähernd auf gleicher Höhe — zunächst auf sechs Jahre'' usw., empfindet wohl jemand die geringste logische Störung?//* Tausendmal habe ich in Manuskripten auch diese häßliche Wortstellung beseitigt, und niemals haben die Verfasser, wenn sie ihre Druckkorrektur erhielten, von der Änderung etwas gemerkt, immer haben sie ohne Änstoß darüber weggelesen, also offenbar geglaubt, sie hätten selber so geschrieben! Wenn es wirklich ein so starkes logisches Bedürfnis wäre, das Adverb einzuschieben, so hätte doch einmal einer $Fußnote auf nächster Seite fortgeführt$ Anstoß nehmen und seine ursprüngliche Fassung wieder herstellen müssen! Das ist aber nie geschehen, und es ist deshalb nie geschehen, weil es das Natürliche und Selbstverständliche ist, das Adverb vor die Präposition zu stellen.//
$Seite 310$ Nur die Adverbia, die zur Steigerung der Adjektiva dienen: ''so, sehr, viel, weit'', stehen hinter der Präposition: ''mit so großem Erfolg — in sehr vielen Fällen — mit viel geringern Mitteln — nach weit gründlichern Vorbereitungen''. Bei allen Adverbien aber, die den Adjektivbegriff einschränken, herabsetzen oder sonstwie bestimmen, ist die Stellung hinter der Präposition unnatürlich.
Schon bedenklicher ist es und sollte möglichst vermieden werden, daß zwei Verhältniswörter, ganz besonders ohne dazwischentretende Geschlechts- oder andere Formwörter, aufeinander folgen, die jedes ein anderes Hauptwort regieren: Präposition (+ Artikel) + Präposition + Subst. + Subst.; denn dadurch wird ein neues Verhältnis angeknüpft, ehe ein kaum angekündigtes klargestellt ist. Zusammenrückungen wie: ''von in neuerer Zeit beobachteten Kometen, mit einer Ausstellung von in kaum 12 Jahren entstandenen Werken, mit in Wasser geweichtem Zwieback, für von uns beschlagnahmte Waren, mit um die Vorderfüße geringeltem Schwanze, an mit eisernen Spitzen versehenen Stöcken'', wird der Gewissenhafte also lieber in Hauptwort mit Relativsatz oder eine Partizipialkonstruktion auflösen: ''von Kometen, die in neuerer Zeit beobachtet worden sind, den Schwanz um die Vorderfüße gewickelt'', vorausgesetzt freilich, daß der Satz dadurch nicht mehr verliert als gewinnt. Denn es gibt noch größere Härten, die Verhältniswörter verursachen können, z. B. wenn zwischen sie und die von ihnen abhängigen Wörter eine andere Bestimmung tritt, die ihrer Form nach selber von ihnen abhängen könnte und im ersten Augenblicke meist auch so aufgefaßt wird. Oder wer zöge in der Fügung: ''ein Vorteil für die Erholung von den Salonstrapazen des Winters suchenden Kurgäste'' nicht leicht ''Erholung'' zu: ''für die''? Nicht gutgeheißen können auch solche Satze werden: ''Ich halte die Sache nicht für ohne Einfluß'' (v. Boyen), weil da bequemer und einfacher gesagt werden kann: ''ich halte sie für einflußlos'', oder wenn ein abhängiges ''auf'' folgt: ''sie scheint mir ohne Einfluß auf'' —. Noch viel weniger natürlich solche Anzeigen in den Tagesblättern: ''Geruchlose'' (!) ''Rohrverschlüsse für in die Schlafzimmer; S-Rohre für an die Gossen, Unterhaltungsbücher für auf die Reise'', da hier stets die eine Präposition genügt; oder gar so ein Dreigespann: ''ein Mädchen für mit nach dem Oberlande gesucht'', wo ohne jedes Stilgefühl Verhältnisse, die nur in Sätzen ausgedrückt werden könnten, in lauter Verhältniswörtern angedeutet sind. Die Ausdrucksweise wird auch dadurch nicht schriftdeutsch, daß sie Dichter wie Gotthelf und besonders Hebel ihren süddeutschen Landsleuten nachbrauchen: ''kostbare Kleidung für auf die Krönung in Ungarn'', und besonders mit Infinitiv: ''ein Säbel ... für in die Nähe zu fechten und in die Weite''.
Namentlich für eine leise poetische Färbung der Sprache ist es wertvoll, daß wir selbst mit Beifügungen versehne Sachnamen in der Einzahl ohne Geschlechtswort gebrauchen können, wenn so mit einer Art Synekdoche die nicht festumgrenzte Einheit als Bezeichnung regelmäßiger Wiederkehr, regelmäßig vereinter Zwei-, Drei- und Vielheit oder nicht festbegrenzter längerer Ausdehnung erscheint. So meint es Goethe in seinem Verse: ''In tiefem Tal, auf schneebedeckten Höhen war stets dein Bild mir nah''; so Jensen: ''Die Konskription war in unnachsichtig energischste Hand gelegt''; und wieder auch Scheffel: ''mit starkem Fuß, in gutem Trab, in dumpfem Takt, mit scharfem Schritt, leisen Schrittes; er trug sie mit starkem Arm''.
Ein weiterer Vorzug, den unsere Sprache vor anderen den Artikel besitzenden Sprachen voraus hat, ist die Möglichkeit, vor Sachnamen ganz auf den Artikel zu verzichten, wenn die Andeutung der Einheit als Selbstverständlich überflüssig ist, der bestimmte Artikel aber vollends dem Sinne nicht entsprechen würde. ''Dort steht auch noch ein Haus mit der Straße zugekehrtem Giebel als Erinnerung an die einst allgemeine Bauart'', klingt gefälliger als ''ein Haus mit einem'' ....; ebenso: ''Ein Gebäude mit flachem Dache, eine Kirche mit abseits stehendem Glockenturme''. In der Verkehrssprache heißt es so wohlklingend als ausreichend: ''In Postpaket schicken wir'': und: ''Die Absetzung des Stückes vom Spielplan erfolgte in amtlichem Auftrage''. Die Schriftsteller geben also dem Leser in der Schilderung lediglich ihrer Einbildungskraft verdankter oder doch dem Leser unbekannter Bilder und Dinge eine Anregung, sich das ohne feste Begrenzung Gebotene selbst zu gestalten. So häufig Scheffel, bei dem wir z. B. ''Ekkehard mit Hadwig zusammen auf steinerner Bank sitzen sehen''; oder Circe wird uns vor Augen gerückt ''mit fleißigem Weberschiff viel zartes Gezeug webend'', und die Klausnerin also geschildert: ''Auf hagerem Halse hob sich ein blasses vergilbtes Frauenantlitz''. Als diesem Zwecke dienlich verwenden das Mittel auch Reisende sehr gern, die dann wohl ein ''auf bewaldetem Berge liegendes Schloß, ein zwischen tiefen Ufern über felsiges Bett dahinströmendes Flüßchen'' schildern; und noch viel öfter Kritiker: ''Die Gestalt links ist ein Weib mit erhobenem Kopf''. Wie lächerlich würde da z. B. ''mit einem erhobenen Kopf klingen''. Man würde ähnlich Spötteln, wie man es bei dem Satze Bornhaks zu tun geneigt ist: ''Die Prinzessin Amalie v. E. starb im hohen Alter''; da er keine den Artikel rechtfertigende Bestimmung ''„von so und so vielen Jahren“'' hinzufügt, mußte er, das Alter unbestimmt lassend, schreiben: ''in hohem Alter'', oder uns spotten lassen: ''Natürlich, wie alle Menschen dann sterben''. Ebenso erweckt der Satz: ''Die Schrift ist mit hohem Fleiße und voller Sachkenntnis angefertigt und im ansprechenden einfachen Stils gehalten'', den Anschein, als ob es nur einen bestimmten, den ansprechenden einfachen Stil gäbe; es mußte gesagt werden: ''in ansprechendem einfachem Stile''.
In die kausale Bedeutung trat früher auch ein anderes zeitliches Bindewort über: ''indem'', mit dem es z. B. beim alten B. Schupp heißt: ''Indem Nero die Bösen und Übeltäter gestrafet ... hat, ist er löblich zu preisen''. Heute bezeichnet das Wort entweder, und das ist jetzt seine häufigste Verwendung, in welcher Art, unter welchen Nebenumständen eine Handlung zustande kommt: ''Indem Gleim bedürftigen Talenten allerart über Verlegenheiten hinaushalf, gewann er sich viele Freunde'' (Goethe), oder es steht noch zeitlich in der Bedeutung von ''während'' oder ''indes''; doch ist diese zweite Anwendung heute nur noch möglich, wenn im Haupt- und Nebensatz das Subjekt das gleiche ist, entweder auch in der äußeren Form: ''Indem ich dies schreibe, bemerke ich'', oder doch dem Sinne nach: ''Indem ich dies schreibe, fällt mir ein''//2 Vgl. O. Behaghel in der Zeitschr. des Allgem. Deutschen Sprachvereins 1905. S. 181 f.), der nur die Unterschiede in der Bedeutung und Fügung unbeachtet läßt.//. Während bei der Verschiedenheit des Subjekts jetzt also nur ''während'' anwendbar ist: ''Während ich dies schreibe, hält er seinen Blick auf mich gerichtet'', konnte noch Schüler sagen: ''Sie fassen den Feind mit Wut, indem ich nach des Feindes Lende aus starker Faust den Speer entsende''. In der Bedeutung von ''dadurch daß'' steht ''indem'' noch heute auch bei Wechsel des Subjekts. So gut wie Ranke schrieb: ''Die Deutschen eroberten, indem sie bekehrten'', läßt sich also auch fügen: ''Die Eigenliebe Frankreichs bleibt unverletzt, indem'' $Seite 282$ ''Deutschland ein besonderes Anrecht auf die Überwachung der östlichen Grenzgebiete Marokkos zugesteht''. Ja dieser Wechsel ist die Regel, wenn beide Sätze in unpersönlicher passivischer Fügung erscheinen oder wenn neben solcher in dem einen Satze im anderen die aktivische Fügung mit dem unbestimmten Subjekt ''man'' auftritt: ''Die Stadt wurde zur Ergebung genötigt, indem ihr alle Zufuhr abgeschnitten wurde. Das Schlachtvieh wird jetzt meist schmerzlos getötet, indem man es einem elektrischen Schlage aussetzt''.
Durchaus vermieden wird dagegen heute besser die besonders im kaufmännischen Stile noch häufige begründende Anwendung: ''Die Ware kann auf keinen Fall billiger abgegeben werden, indem die Preise der Rohstoffe wieder gestiegen sind''//1 Wie die Sprache mit der Verwendung zur Bezeichnung der Gleichzeitigkeit das relative ''indem'' dem Adverb parallel stellt, so ist sie mit der Verwendung zur Bezeichnung des Mittels und der Art zu der ältesten Anwendung zurückgekehrt, als so noch ''indem daß'' verwendet wurde. Vgl. Heyne in Grimms Wb. IV, 2, 2107.//. In der Tagespresse möchte das Wort freilich gar noch zu mehr herhalten; konzessiv erscheint es z. B. in der Tgl. R.: ''Indem'' (statt: ''obgleich'') ''ich Ihnen nur das Bedeutendste vorführte, was im Verlaufe der letzten Wochen hier geschaffen ward, so ist es dessen doch so viel'' usw., und auch adversativ: ''Unser Kaiser trug die Uniform seines österreichischen Regiments, indem'' (statt: ''während'') ''sein hoher Verbündeter den heimischen Generalsrock beibehalten hatte''.
Eine gewisse Abstumpfung des Gesichts für die Eigenart des Konjunktivs verrät sich in der Willkür, mit der man häufig den Indikativ für den Konjunktiv und auch umgekehrt, wenn schon seltner, den Konjunktiv für den Indikativ setzt. Ganz widersinnig ist ein Indikativ nach ''als ob, als wenn'' (vgl. § 362) in der Weise: ''Da tritt mir plötzlich ein nackter Knabe entgegen, mit hoch erhobenen Händen, als will er mich beschwören, mein Vorhaben aufzugeben''. Nicht zufällig rührt der Satz von einem norddeutschen Plauderer der Tgl. R. her; denn wie sich in dem überwuchernden würde Einfluß süddeutscher, so verrät sich in dem ungebührlich vordringenden Indikativ Einfluß norddeutscher Mundart. So schreibt Swaantje Swantenius: ''Es war uns, als ob die Heimat bei uns war'', und der Balte Foelkersam: ''Es blitzt, daß es kracht, als ob das Haus zusammenstürzt''. Freilich schreibt auch schon Wilh. Fischer- Graz neben regelrechten Fügungen: ''Es war, als ob der Mondesäther aus den Augen sich über das ganze weiße Gesicht ergoß und um ihn selbst ein Lichtgewand spann''. Leicht läuft ein solcher Indikativ natürlich denen aus der Feder, die gegen den formellen Unterschied der Einleitung des Satzes mit ''als ob'' und ''daß'' gleichgültig sind: ''Es scheint, als ob man endlich auch in Deutschland von der bloßen Anhäufung toten Wissens zur Bildung und Übung des Urteils, zur künstlerischen Anordnung schreiten will''; stünde ''daß'' statt ''als ob'', so wäre alles in Ordnung. — Am häufigsten tritt ein solcher Indikativ ein in den oben S. 365 besprochenen Sätzen, namentlich Folgesätzen der Nichtwirklichkeit nach verneintem Hauptsatze. Doch sind Sätze wie die folgenden nicht nachahmenswert: ''Es gibt kein Mittel, das gegen alles hilft'' (statt ''hülfe''); ''aber von dem Kochschen konnte man vollends nicht sagen, daß es die erweckten Hoffnungen rechtfertigte'' (statt: ''gerechtfertigt hätte''). Vgl. aber § 375. +